Wie geht's, Paula Hartmann? - Folge 6

Shownotes

In Folge 6 treffen Robin und Nils die Musikerin und Songwriterin Paula Hartmann. Auf der Leinwand mit Schweighöfer, auf der Bühne mit Casper. Und am Ende haben alle Paula im Kopf. Es geht um Druck, Angst und das Spielen von Rollen: im Film, auf der Bühne und privat. Paula Hartmann beschreibt, wie intim ihre Musik ist, aber auch wo sie klare Grenzen zieht. Sie erzählt davon, wie klein sie sich manchmal auf den größten Bühnen fühlt, wie unangenehm es manchmal ist, im Bus erkannt zu werden – und dieses Gefühl mit fast niemandem teilen zu können – und sie verrät, woran sie denkt, wenn sie auf dem Klavier spielt. So viel sei verraten: Es sind nicht die Noten.

Paula Hartmann zeigt sich so, wie man sie kennt: Ehrlich, nachdenklich, warmherzig und klug. Und trotzdem lernt man immer wieder Neues von ihr. Es ist nicht nur ein Gespräch mit einer Musikerin. Sondern eine ermutigende Diskussion mit einer Frau, die gelernt hat, sehr genau auf ihre eigene, innere Stimme zu hören.

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Robin und Nils, und auch die interviewten Gäste, sind keine Therapeuten. Wenn es euch schlecht geht, vertraut euch eurem Umfeld an. Und bei Verdacht auf eine Depression, Burnout oder andere Erkrankungen sucht umgehend euren Hausärztin auf – oder Psychiaterinnen oder psychologischer Psychotherapeutinnen. Bei einer akuten Krise erhaltet ihr auch bei der nächsten psychiatrischen Klinik oder vom Notarzt jederzeit Hilfe unter 112. Die Telefonseelsorge erreicht ihr rund um die Uhr kostenfrei unter den Nummern 0800-111 0 111 oder 0800-111 0 222. Informationen und Hilfe rund um das Thema Depression sowie Angststörungen findet ihr unter https://www.deutsche-depressionshilfe.de bzw. https://www.angstselbsthilfe.de/ .

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Aufnahmedatum: 04.03.2025

Transkript anzeigen

00:00:00: Wir sind in Berlin.

00:00:11: Früh am Morgen an einem halbsondigen Februar Tag, bei dem man nicht weiß, ob man Schal

00:00:16: oder T-Shirt braucht.

00:00:17: Immerhin?

00:00:18: Es ist schon hell.

00:00:19: Wir sind hier, um Paula Hartmann zu treffen.

00:00:21: Sängerin, Schauspielerin, Poeten.

00:00:23: Schon während ihrer Schulzeit war sie in diversen Filmen zu sehen.

00:00:27: Heute macht sie vor allem Musik.

00:00:29: Und obwohl sie den Mittelpunkt gewöhnt ist, kämpft sie jedes Mal wieder mit dem Schritt

00:00:34: ins Rampenlicht.

00:00:35: Wir sitzen in einem kleinen Container nahe der Spree und sprechen darüber, wie klein

00:00:44: einen die größten Bühnen machen und wie groß manchmal die kleinsten Gedanken.

00:00:49: Über das Leben im Moment und darüber, ob Paula eigentlich selbst bei ihren eigenen Konzerten

00:00:54: komplett anwesend ist.

00:00:55: Aber Robin hat ohnehin wieder alle wichtigen Infos für euch.

00:00:59: Ich glaube jeder von uns hatte mal diesen Moment, wo er einen Song gehört hat und sofort

00:01:04: fasziniert war.

00:01:05: Von der Stimme, dem Text, dem Beat, von allem irgendwie.

00:01:10: Genau einen solchen Moment hatte ich bei unseren heutigen Gasten.

00:01:13: Seidenkleid von Paula Hartmann hat mich damals irgendwie total berührt.

00:01:17: Seit diesem Song höre ich mir alles von ihm an, weil ich nicht nur die Musik mag, sondern

00:01:21: auch die Texte, bei denen man das Gefühl hat, dass einem eine Geschichte aus ihrem Leben

00:01:25: erzählt wird.

00:01:26: Und ich bin ganz froh, dass sie uns ihre Geschichte im Podcast erzählt hat.

00:01:29: Es ist eine Geschichte über frühen Erfolg, Selbstzweifel, den Moment live zu performen

00:01:34: und es den Menschen recht machen zu müssen.

00:01:37: Ein Gespräch über die mentalen Herausforderungen im Leben und die Akzeptanz, dass es einem

00:01:41: auch einfach mal scheiße gehen darf.

00:01:43: Wir lernen eine Frau kennen, die von sich selbst sagt, dass es eine private und eine öffentliche

00:01:47: Paula gibt.

00:01:48: Vor allem aber lernen wir eine Frau kennen, die unglaublich inspirierend ist und so authentisch

00:01:53: und ehrlich ist, dass ich nachhaltig beeindruckt war.

00:01:55: Ich wünsche euch ganz viel Spaß bei Wie Geht's.

00:01:58: Und damit herzlich willkommen zu einer neuen Folge Wie Geht's mit Robin Gosens und mit mir

00:02:14: Nils Stratmann und mit unserem Gast vor allen Dingen heute, zu der wir auf ganz unterschiedliche

00:02:18: Weise eine Faszination entwickelt haben, bevor wir aber zu unserem Gast kommen, wie immer

00:02:24: an dich Robin, die Frage Wie Geht's?

00:02:26: Ja, wunderschönen guten, frühen Morgen.

00:02:28: Mir geht es tatsächlich sehr gut.

00:02:30: Die Sonne ist draußen in Florenz, so langsam startet der Frühling und das macht ja bekanntlich

00:02:35: immer sehr viel mit einem.

00:02:36: Es ist eine etwas anstrengende Woche, weil wir haben zwei Auswärtsspiele.

00:02:40: Wir müssen morgen nach Athen fliegen, dann kommen dann Freitag nachmittag wieder und

00:02:43: müssen dann Samstagmorgen schon wieder nach Napoli fliegen, also nach Neapel.

00:02:47: Es sind immer so ein bisschen auf familiärer Ebene relativ anstrengende Wochen, weil man

00:02:51: halt kaum zu Hause ist und viel allein im Hotelzimmer liegt und viel Zeit mit sich selbst verbringen

00:02:57: muss.

00:02:58: Ich stelle mir dann sehr oft die Frage mittlerweile, ob dieser Aufwand wirklich gerechtfertigt

00:03:01: ist für 90 Minuten Fußballfast komplette drei Tage weg zu sein.

00:03:05: Das ist immer Wahnsinn.

00:03:06: Ich habe da früher nicht so drüber nachgedacht, aber mittlerweile mache ich mir echt sehr

00:03:09: viele Gedanken zu.

00:03:10: Aber abgesehen davon geht es mir wirklich sehr gut.

00:03:12: Paula, schön, dass du da bist.

00:03:15: Wir freuen uns wirklich sehr.

00:03:16: Wir haben lange versucht diesen Termin hier auf die Beine zu stellen.

00:03:20: Es hat endlich geklappt.

00:03:21: Bitte erzähle uns.

00:03:22: Wie geht es dir?

00:03:23: Erst mal danke, dass ich da sein darf.

00:03:25: Ich habe mich auch, wenn wir lange drauf gewartet haben, lange gefreut.

00:03:28: Mir geht es gut bis durchwachsen, würde ich sagen.

00:03:32: Aber heute an sich gut.

00:03:33: Bei uns ist auch die Sonne draußen.

00:03:35: Es war ein bisschen früher morgen durch zu wenig Schlaf.

00:03:39: Aber ja, insgesamt würde ich sagen, alles im Rahmen.

00:03:44: Volle Transparenz muss man da an der Stelle einmal anbringen.

00:03:48: Paula musste heute Morgen um 5.30 Uhr aufstehen, um sich für die Aufnahme hier fertig zu machen.

00:03:53: Robin, du musst es auch schon um 5.30 Uhr raus, weil bei euch Karneval gefeiert wird

00:03:57: und deinem Sohn sein Rennfahrer-Kostüm anziehen musstest.

00:04:02: Ich weiß nicht, wann du im Bett warst, aber das fand ich vorhin im Vorgespräch wahnsinnig

00:04:05: interessant, Paula.

00:04:06: Du sagst, du konntest gestern auch nicht direkt ins Bett gehen und nochmal genug Schlaf holen,

00:04:10: weil du so viel gefühlt hattest.

00:04:12: Was heißt das?

00:04:13: Du hast es so doll dramatisch an.

00:04:15: Ich konnte sowieso nicht richtig früh schlafen gehen, weil ich gestern auf einem Konzert

00:04:18: war und davon kam ich nach Hause und habe ganz viel gefühlt.

00:04:23: Und das passiert nicht so oft, dass ich so ganz überwältigt bin und den Moment wollte

00:04:29: ich auf jeden Fall nutzen und alles aufschreiben, was mir dazu eingefallen ist.

00:04:33: Boah, das kenne ich.

00:04:35: Ich mag das auch gerne, dieses Ins-Tagebuch reinschreiben.

00:04:38: Bei mir ist es weniger dann, wenn ich richtig viel gefühlt habe, viel mehr, wenn ich so

00:04:43: das Gefühl habe, mir brennt so ein bisschen was auf der Seele, was so runter muss.

00:04:48: Für mich ist das so wie so eine Art, ja, ich befreie mich jetzt gerade von dem, was da

00:04:52: so drauf liegt.

00:04:53: Manchmal ist es positiv, manchmal ist es negativ, aber mir hilft es total, wenn ich so diese

00:04:56: Gedanken einmal konkretisiere und irgendwo hinkritze.

00:05:00: Schreibst du Tagebuch, Robin?

00:05:02: Ich schreib Tagebuch, natürlich.

00:05:03: Schon lange.

00:05:04: Auf Basis dieses Tagebuches ist auch mein erstes Buch entstanden damals, weil ich mir gedacht

00:05:09: habe, ja, diese Gedanken, die ich habe, die finde ich natürlich erstmal für mich spannend,

00:05:15: aber zu der Zeit, wo ich damit angefangen habe, ging auch zum ersten Mal so ein bisschen

00:05:19: los, dass ich von anderen Menschen gehört habe, ey, deine Geschichte ist voll cool.

00:05:22: Ja, wäre schon schön, wenn wir da ein bisschen mehr darüber erfahren könnten und dann habe

00:05:28: ich tatsächlich zu dem Zeitpunkt auch einen Menschen kennengelernt, der Journalist war

00:05:32: und der mir das auch ans Herz gelegt hat, so ein bisschen das mal zu vertiefen und dann

00:05:37: ist quasi aus dieser Idee, Tagebuch zu schreiben und ja, den anderen Menschen so ein bisschen

00:05:41: meine Geschichte mitzuteilen, die Idee entwachsen, das Buch zu schreiben und ich habe damit nie

00:05:47: aufgehört tatsächlich und muss auch wirklich sagen, dass mir das in vielen Situationen

00:05:51: sehr doll geholfen hat.

00:05:52: Manchmal ist es wirklich auch total viruszeug, aber ich glaube, das ist auch gar nicht so

00:05:55: relevant in dem Kontext.

00:05:57: Es geht vielmehr darum, dass man sich so ein bisschen befreit von dem, was da so alles

00:06:02: rum liegt.

00:06:03: Erkennst du dich darin wie, Herr Paula?

00:06:04: Bei mir ist schreiben mir ein bisschen beruflicher geworden, gut mit dem Buch natürlich auch,

00:06:09: aber früher habe ich mehr Tagebuch geschrieben, das mache ich aktuell gar nicht, aber in

00:06:14: Situationen, wo ich mich richtig überfordert oder fühle oder so ein Gefühl wirklich lange

00:06:19: rumsitze, mache ich das schon auch immer noch und finde das auch wahnsinnig sinnvoll,

00:06:23: weil man es irgendwie einmal raus aus dem System bekommt und entweder durch Regen oder

00:06:29: durch Aufschreiben, aber ich habe das Gefühl, alles, was so nur in einem drin ist, wird

00:06:33: einfach nur größer, um so mehr so sein eigenes Geheimnis bleibt.

00:06:37: Deswegen nutze ich das schon auch immer noch manchmal.

00:06:40: Wir wollen heute gar nicht so sehr viel übers Schreiben reden, sondern vor allen Dingen

00:06:44: das, was euch beide auf ganz unterschiedliche Weise miteinander verbindet, nämlich der

00:06:48: Live-Moment, der Live-Moment auf dem Fußballplatz oder eben der Live-Moment auf einem Konzert

00:06:53: bei einem Festival und wie sich das anfühlt, wie man damit umgeht.

00:06:57: Bevor wir aber zu diesem Live-Moment kommen, müssen wir natürlich auch nochmal einmal,

00:07:01: wenn es gerade so zeitnah passiert ist, über das Schreiben reden.

00:07:04: Du hast den deutschen Musikautorinnenpreis in der Kategorie Text-Hip-Hop gewonnen.

00:07:10: Glückwunsch!

00:07:11: Glückwunsch!

00:07:12: Vielen Dank.

00:07:13: Ich habe mich wirklich peinlich doll gefreut und war peinlich doll gerührt.

00:07:16: Warum peinlich?

00:07:17: Ja, keine Ahnung.

00:07:19: Ich war schon oft nominiert, also nicht da, sondern einmal, aber so generell und ich glaube,

00:07:25: ich habe mir so antrainiert, dass mir Preise nicht so viel bedeuten, dass ich meinen Selbstwert

00:07:30: und die Bestätigung, dass ich weitermache oder so woanders rausziehe und deswegen auch

00:07:35: so eine Abwehrhaltung gegen Preise, bei manchen auch immer noch zurecht, aber ich hätte gar

00:07:40: nicht gedacht, dass es mich dann doch so doll freut und dass der Abend dann irgendwie so

00:07:46: ganz ergewickt ist.

00:07:48: Ich finde das total interessant, weil mir geht es ganz genauso wie du.

00:07:53: Dieser Preis, den ich jetzt letzte Woche bekomme, der ist bei weitem nicht so wichtig wie dein

00:07:56: Preis.

00:07:57: Was war das für eine?

00:07:58: Bei mir ging es einfach nur um den Play of the Match Award, also der beste Spieler des

00:08:01: Spiels.

00:08:02: Da würde ich ausgezeichnet letzte Woche.

00:08:03: Glückwunsch!

00:08:04: Danke, ja danke.

00:08:05: Also eine ganz andere Dimension und trotzdem finde ich es interessant, weil ich habe genau

00:08:09: dieselbe Abwehrhaltung wie du gegenüber Preisen.

00:08:11: Ich habe mir auch immer eingeredet, dass ich Preise ja nicht brauche.

00:08:14: Das ist dann quasi nur so eine öffentliche Demonstration dafür ist, dass man jetzt was

00:08:18: super toll gemacht hat.

00:08:19: Aber Preise sind ja manchmal auch gar nicht unbedingt objektiv und deswegen habe ich

00:08:23: mir irgendwie total angewöhnt, da nicht so viel Wert drauf zu legen, ob man jetzt ein

00:08:29: Preis gewinnt oder nicht, sondern versucht es für mich so irgendwie immer nach jedem

00:08:33: Niederlage oder auch nach jedem Sieg irgendwie vernünftig einzuordnen und für mich selber

00:08:38: zu entscheiden, ob ich jetzt ein Preis verdient hätte mit der Leistung oder weniger.

00:08:41: Das hat mir irgendwie auch total geholfen.

00:08:44: Deswegen finde ich es spannend, was du sagst.

00:08:46: Und vor allem hat ja auch jeder Preis, wenn man weiß, wie die Entscheidungen zustande

00:08:52: kommen, auch nochmal eine andere Einordnung, ob es jetzt ein Jury-Voting ist, dann kommt

00:08:58: es drauf an, ob es für Leute sitzen in der Jury oder Publikumspreis.

00:09:05: Da kommt es oft drauf an, wer hat am meisten akquiriert oder wer sind die Abstimmenden.

00:09:11: Aber ich habe jetzt drei Preise gekriegt und bei den letzten beiden habe ich jetzt einfach

00:09:18: beschlossen, ich lade die mit meiner eigenen Bedeutung auf, vor allem Preis von mir.

00:09:23: Was meinst du damit, du lädst die mit deiner eigenen Bedeutung auf?

00:09:27: Ich habe letztes Jahr die "Eins live Krone" für beste Künstlerinnen bekommen.

00:09:30: Stark.

00:09:31: Ich bin ganz objektiv und wahrscheinlich nicht die beste Künstlerin oder ich bilde mir was

00:09:36: auf diesem Preis ein.

00:09:37: Aber ich hatte so einen schönen Abend, als wir das in Tokio gefeiert haben, weil ich

00:09:41: war nicht vor Ort und so ein Mut verspürt irgendwie für die Zukunft und der steht

00:09:47: jetzt bei mir im Bad.

00:09:49: Jedes Mal wenn ich auf Klo gehe, gucke ich mir den an und jedes fünfte Mal denke ich,

00:09:54: weitermachen, gutig sein, so meine ich mehr, dass jeder irgendwie so mit meiner eigenen

00:10:00: Bedeutung.

00:10:01: Sind so Preise für dich dann schon so eine Art Positivität, Spritze oder auch eine Spritze

00:10:07: an Selbstvertrauen?

00:10:08: Wenn du jetzt sagst, ich hatte total Mut gegeben?

00:10:10: Nicht unbedingt, weil auch die, die ich nicht gekriegt habe, auch ähnliche Gefühle ausgelöst

00:10:15: haben.

00:10:16: Ich glaube, es war einfach der Fakt, dass ich einen Gegenstand, den ich sehe, mit etwas

00:10:20: aufladen konnte.

00:10:21: Nicht das Kriegen des Preises an sich.

00:10:23: Also ich bin ehrlich, ich nehme es euch beiden nicht ganz ab.

00:10:26: Ich nehme euch beiden nicht ganz ab, dass ihr euch nicht über jeden Preis wisst.

00:10:30: Ich habe doch gerade gesagt, dass ich mich feinlich erlösche, dieses Mal.

00:10:33: Aber ich habe ja auch genau das gerade bestätigt.

00:10:36: Aber ich nehme es auch dir nicht ab, Robin, dass du nicht so ein Ding mitnimmst und dann

00:10:39: schon ein bisschen happier nach Hause kommst.

00:10:41: Und du hast zwei Kinder, selbstverständlich hast du dann das Ding und zeigst sie in das

00:10:45: irgendwo.

00:10:46: Aber ich glaube, der wichtige Aspekt ist dabei eben auch diese Eigenwahrnehmung und Fremdwahrnehmung.

00:10:53: Und das klingt ja bei euch beiden total durch, dass natürlich eine Fremdwahrnehmung schön

00:10:58: ist, wenn die positiv ist, aber dass die Eigenwahrnehmung viel, viel, viel wichtiger ist, wie man

00:11:03: sich selbst als Künstlerin einschätzt und wie man zu diesem Ergebnis dann irgendwie kommt.

00:11:10: Und dementsprechend würde ich bei dir, Paula, auch kurz bei der Eigenwahrnehmung bleiben

00:11:14: und eine Frage stellen, von der ich jetzt schon weiß, dass du sie eklig finden wirst.

00:11:18: Denn das, was du machst, besteht ja im Grunde aus drei Aspekten.

00:11:21: Es ist das Schreiben, wofür du gerade einen Fremdwahrnehmungspreis gewonnen hast.

00:11:25: Es ist das Singen und es ist die Live Performance.

00:11:28: Zwei Fragen dazu.

00:11:29: Was machst du am liebsten und was kannst du am besten?

00:11:32: Oh, also was ich am liebsten mache, kann ich wirklich nicht sagen, weil es echt darauf

00:11:37: ankommt.

00:11:38: Es gibt Tage, an denen kann ich nicht schreiben, da kann ich viel besser im Außen performen

00:11:45: und live sein oder so.

00:11:46: Und es gibt Tage, auch gerade bei der ersten Tour, da wäre ich deutlich lieber an einer

00:11:52: Dunkelkammer gewesen und hätte vor mich hingeschrieben, weil ich einfach nicht so nach außen sein

00:11:57: konnte.

00:11:58: Und was kann ich am besten?

00:12:00: Ich glaube, schreiben.

00:12:03: Weil das kam am natürlichsten.

00:12:06: Ich dachte als Kind immer, ich wäre für eine Bühne gemacht und hatte da total viel Spaß

00:12:10: dran, als Kind irgendwas zu singen und bla.

00:12:12: Und als ich dann aber jetzt auf der Bühne stand, die ersten Male, 21, 22, 22, habe ich

00:12:19: gemerkt, ich muss so viel lernen und habe auf jeden Fall einen Weg zurückgelegt, aber da

00:12:25: bin ich immer noch so viel mehr im Modus weiterentwickeln, wachsen und beim schreiben denke ich mehr,

00:12:34: das was da ist, neu verfeinern, noch einen draus setzen oder so.

00:12:39: Aber habe nicht das Gefühl, dass ich dafür noch so viel Raum habe, wie ich bei live hätte.

00:12:44: Also klar, es kann immer besser werden, aber ich weiß nicht, wo das bei mir vielleicht

00:12:49: auch eine Grenze hat, die ich dann nicht mehr überschreiten werde.

00:12:53: Aber ja.

00:12:54: Dann lass uns mal direkt bei diesem Live-Aspekt bleiben.

00:12:58: Denn auf eine ganz weit entfernte und sehr, sehr poantierte Art habe ich deinen Weg ein

00:13:04: bisschen mitbegleitet und ich erinnere mich an den ersten Momen, zu dem ich dich das erste

00:13:07: Mal so richtig wahrgenommen habe und das war beim Superblumfestival in München.

00:13:12: Du warst auf der großen Bühne im Olympia-Stadion, es waren tausende Menschen schon vor der Bühne,

00:13:17: die Bühne war riesig und ich war Host bei dem Festival und kam dann hinter die Bühne und

00:13:22: du standst da und deine Tourmanagerin flippte rum und war total gut drauf und war das pure

00:13:27: Leben.

00:13:28: Und du standst in diesem riesigen Kontext, hattest auch, wenn ich es richtig erinnere,

00:13:32: so ein Oversize-Basketball-Trikot an und sehr lange Stiefel und du wirktest so in dir selbst

00:13:41: versteckt, so weit weg von allem.

00:13:43: Und ich weiß noch genau, wie ich da stand.

00:13:45: Und ich dachte, hu, mal gucken, was jetzt passiert.

00:13:47: Und dann bist du rausgegangen und diese 15 bis 20 Meter vom Backstage bis auf die Bühne

00:13:53: bist du mit jedem Schritt gewachsen und mit dem ersten Ton, der aus dir kam, warst du

00:13:58: überall.

00:13:59: Was passiert bei dir in diesen Momenten kurz vor dem Konzert und wenn du dann auf die Bühne

00:14:05: schreitest?

00:14:06: Diese so 5 bis 7 Minuten vor Show sind sehr, sehr kritisch für wie die Show läuft.

00:14:12: Es ist immer unterschiedlich, was ich brauche in diesen 5 bis 7 Minuten.

00:14:17: Manchmal brauche ich, dass jemand mir Leichtigkeit gibt und es total nebensächlich sich alles

00:14:22: anfühlt.

00:14:23: Aber in der Regel brauche ich volle Ruhe, volle Konzentration auf meinen Puls irgendwie

00:14:29: runterkriegen, so atmen und vor allem mir gut zu reden, weil ich wirklich, glaube ich,

00:14:36: auch immer noch sehr doll mit so zweifeln, bevor ich auf die Bühne gehe zu kämpfen

00:14:41: habe und mir da ganz doll Versuche vor Augen zu führen, dass ich eigentlich weiß, dass

00:14:47: ich das kann und mich jetzt nicht selbst einfach noch verunsichere und daraufhin folgen ja

00:14:54: meistens irgendwas zwischen 45 und 90 Minuten, in denen mich so viele Augen angucken und

00:14:59: ich so doll präsent sein muss und nach außen geben muss, dass ich in den 5 bis 7 Minuten

00:15:05: davor in den 20 danach einfach gar nichts geben kann oder ganz doll bei mir sein muss.

00:15:13: Robin, wie ist das bei dir?

00:15:14: Bei mir ist bzw. war das sehr ähnlich wie Paula das gerade beschrieben hat.

00:15:20: Zu Anfang meiner Karriere hatte ich mit dieser Live-Performance, also das Spiel in dem Stadion

00:15:25: vor vielen Fans, große Probleme.

00:15:28: Bei mir war das aber, glaube ich, eher ein Druckproblem als ein anderes Problem.

00:15:32: Ich hatte mehr das Gefühl, dass ich jetzt die Erwartungen der anderen da draußen einfach

00:15:35: nicht erfüllen kann, die sich jetzt ein Ticket für mich gekauft hat.

00:15:38: Man hat ja dann auch immer so eine verzerrte Wahrnehmung und man denkt, in deinem Fall

00:15:42: ist es ja wirklich so, aber in meinem Fall ist es ja nicht so, dass jeder nur ein Ticket

00:15:44: wegen mir kauft.

00:15:45: Die sind ja da auch, um vielleicht andere Spieler zu sehen.

00:15:48: Und trotzdem habe ich mir halt eingeredet, dass ich da jetzt irgendwelche Erwartungen

00:15:51: erfüllen muss.

00:15:52: Und das hat am Anfang meiner Karriere sehr stark und sehr oft dazu geführt, dass ich

00:15:56: mich kaum auf mich selbst konzentrieren konnte.

00:15:58: Ich habe halt immer wieder im Stadion rumgeguckt, habe auf die Gesichter geachtet, sind die

00:16:03: jetzt happy, sind die unzufrieden, pfeifen die oder jubeln die gerade.

00:16:06: Und die Konsequenz daraus war immer, dass ich mich sehr schlecht auf meine eigene Leistung

00:16:11: konzentrieren konnte.

00:16:13: Ich habe dann auch mal gute Spiele gemacht, aber ich hatte viel größere Schwankungen

00:16:17: in meinen Leistungen und war nicht konstant.

00:16:18: Das hatte eben vor allem damit zu tun, dass ich halt, wie gesagt, das Gefühl hatte, ich

00:16:23: muss jetzt irgendjemanden beweisen oder zeigen.

00:16:25: Und ich glaube, das hatte auch dann, wie du das auch vielleicht gerade schon ein bisschen

00:16:28: angeteasert hast, ein bisschen mit Zweifeln zu tun.

00:16:32: Also dass ich auch durch meinen Weg, der ja so ein bisschen anders war als ein normaler

00:16:36: Weg zum Fußballprofi, immer das Gefühl, vielleicht bist du doch nicht so gut, wie das jetzt hier

00:16:41: so scheint und hast vielleicht nicht so diese Daseinsberechtigung.

00:16:45: Ich glaube, das war alles so ein Mix aus mehreren Faktoren, die aber dazu geführt haben, dass

00:16:49: meine Live-Performance damals mit schon sehr viel Druck verbunden war.

00:16:53: Ich habe da zum Glück ein Ventil gefunden und auch die Erfahrung hat mir sehr geholfen,

00:16:58: einfach da jetzt in diesen Tunnel zu kommen und sich vor allem auf sich selbst zu fokussieren.

00:17:04: Ich glaube, das ist sowieso immer das Allerwichtigste, wenn man Live-Perform muss, dass man so für

00:17:09: sich selber einfach das Gefühl hat, ja, ich fühle mich jetzt gut vorbereitet und ich

00:17:13: gebe jetzt alles, mehr kann ich halt nicht tun.

00:17:15: Aber wie kommst du in diesen Tunnel?

00:17:17: Ja, diesen Tunnel, das war ein langer Prozess.

00:17:19: Das geht bei mir viel über Musik, das geht viel über Atemübungen.

00:17:23: Das geht auch viel über positives Gedankengut.

00:17:26: Das haben wir auch schon mal besprochen, Nils.

00:17:28: Also es geht viel darüber.

00:17:30: Robin, du bist gut genug, Robin, du musst keinem was beweisen.

00:17:33: Robin, du hast diese Spiele schon alle mal gespielt.

00:17:36: Es gibt also keinen Grund, warum du jetzt denken solltest, dass es heute nicht klappt.

00:17:40: Es geht um dieses Atemrhythmuszählen, also seinen Puls beruhigen.

00:17:44: Uns geht halt durch diese Musik wiederum diesen richtigen Fokus zu finden.

00:17:49: Also da gibt es dann für mich ein paar Lieder, die ich immer rauf und runter höre, die mir

00:17:53: einfach helfen, eine gewisse Art von Routine zu finden.

00:17:57: Ich glaube, Routine ist bei mir so ein bisschen vielleicht auch das oder der Schlüssel gewesen.

00:18:01: Ich weiß nicht, wie es bei dir ist, Paula.

00:18:02: Bei mir ist es wirklich so, glaube ich, so regelmäßig immer wieder dasselbe zu tun

00:18:07: und das Gefühl zu haben.

00:18:09: Der Tag ist so, wie der Tag eben sein soll.

00:18:11: Es gibt keine bösen Überraschungen.

00:18:13: Das hat mir, glaube ich, im Laufe der Zeit sehr geholfen, da so eine Art Rhythmus, Routine zu

00:18:18: kreieren.

00:18:19: Ist das bei dir ähnlich?

00:18:20: Ja, ich muss nur aufpassen, weil bei mir manchmal Routine zu zwang wird.

00:18:25: Das kenne ich.

00:18:27: Grundsätzlich hilft Routine mir sehr und brauche ich auch doll.

00:18:30: Also es hat angefangen, sich singen mich natürlich ein und dieses Einsingen wird auch

00:18:34: dann immer länger.

00:18:35: Wenn man es dann nicht ganz auf die Stunde schafft, dann krieg ich dann schon Angst.

00:18:39: Und dann denke ich, oh Gott, der Auftritt muss schief gehen, weil ich habe nur 50 Minuten

00:18:42: von den 60 geschafft jetzt zeitlich.

00:18:44: Dann habe ich jede Woche irgendwie letzten Festival-Sommer so was Neues gehabt, wo ich

00:18:50: dachte, das war jetzt der Grund, warum es gut lief.

00:18:52: Und ich hatte so einen Schweißband bei einem Auftritt getragen, wo ich das erste Mal seit

00:18:56: dem ich Spiele so leicht war und einfach nur genossen habe und so da war.

00:19:02: Und dann musste ich das natürlich immer tragen und ich habe es irgendwann verloren.

00:19:05: Und der erste Auftritt ohne dieses Band war so schlimm ängstlich vorher.

00:19:10: Es ist alles gut gegangen, aber ich muss immer aufpassen, dass aus einer gewissen Routine,

00:19:15: die gesund ist, nicht wird, wenn nicht alles zu 100 Prozent so ist, wie da es ist geklappt

00:19:20: hat, dann wird es heute schief gehen.

00:19:21: Ich kann das einfach genauso, weil bei mir ist es auch nach wie vor noch so, dass es

00:19:26: dann, ich würde jetzt nicht so weit gehen, dass ich dann meine Frau anrufen würde und

00:19:31: sagen würde, bring mir das mal bitte.

00:19:32: Aber es gibt zum Beispiel bei mir immer eine Uhe, die ich immer dabei haben muss.

00:19:37: Aber die ist bei mir einfach mit so vielen positiven Gefühlen verknüpft und mit so vielen

00:19:41: Erfolgen letzten Endes, dass ich immer immer denke, dass es so mein wichtigster Schatz

00:19:46: in Anführungszeichen, um gleich vernünftig performen zu können.

00:19:50: Es gab ein, zwei, drei Spiele, wo die einfach geladen hat und ich habe sie zu Hause vergessen,

00:19:55: so ganz banale Dinger.

00:19:56: Und ich will nicht sagen, dass mich das in Panik versetzt hat, aber ich habe mich dabei

00:20:00: erwischt, wie ich viel zu oft und viel zu intensiv darüber nachgedacht habe, dass

00:20:04: diese Uhr jetzt nicht da ist.

00:20:05: Und deswegen ist sie ein Prinzip somit schon zwang, oder?

00:20:08: Voll.

00:20:09: Wie sind denn die Spiele gelaufen?

00:20:10: Ja, dadurch, dass ich das gar nicht mehr ganz genau weiß, war es auf jeden Fall keine

00:20:14: Katastrophe.

00:20:15: Was wiederum in der Konsequenz bedeutet, dass es jetzt auch nicht lebenswichtig ist, ob

00:20:20: ich jetzt die Uhr da habe oder nicht, aber es geht halt mehr um einfach dieses positive

00:20:23: Grundgefühl.

00:20:24: Ich habe halt im Laufe der Zeit einfach gemerkt, es geht alles ums Gefühl, es dreht sich alles

00:20:29: um dieses, wie wohl fühle ich mich gerade und wie sehr bin ich gerade bei mir und mir

00:20:34: selbst im Rhein.

00:20:35: Und das ist so, ich meine jetzt gucke ich auf ein paar Jahre Erfahrung auf dieser Bühne

00:20:40: in Anführungszeichen zurück und ich habe einfach gemerkt, dass es bei mir ohne dieses positive

00:20:47: Grundgefühl nicht geht und auch nicht klappt so.

00:20:50: Voll, ich glaube, das ist der allergrößte Schlüssel.

00:20:53: Ich will noch einen Punkt dazu erzählen, weil ich hatte noch einen bestimmten Zwang,

00:20:57: weil ich immer ein bisschen mit Luft hadere auf der Bühne und ich dachte ganz lange, das

00:21:02: wäre ein Ausdauerthema, deswegen war es nicht viel Ausdauertraining gemacht.

00:21:07: Und dann hatte ich einmal total viel Luft auf der Bühne und dachte es liegt daran, dass

00:21:11: ich zweimal die Woche in der Woche so und so lange etwas gemacht habe und dachte, damit

00:21:17: die Auftritte pro Festival muss ich immer zweimal die Woche dieses Training gemacht haben.

00:21:21: Und dann hatte ich aber wieder nicht so gut Luft und habe irgendwann gemerkt, das hat

00:21:26: überhaupt nichts mit dem Trainingsstand zu tun, weil ich von Anfang an glaube ich ready

00:21:30: gewesen wäre, sondern vielmehr mit diesem Panikmoment und dann schnürt die Luft zu

00:21:35: und umso mehr ich ein Gesicht im Publikum sehe, was so aussieht, also deswegen habe

00:21:40: ich mich sehr identifizieren können, dass man Leute im Publikum anguckt und wie gucken

00:21:46: die gerade und sind die zufrieden.

00:21:48: Wenn ich eine Person sehe, die unzufrieden aussieht oder enttäuscht im allerweitesten

00:21:56: Sinne, dann schnürt sofort die Luft zu.

00:21:59: Und ich kann so viel schlechter singen natürlich ohne Luft und ich habe auch glaube ich neulich

00:22:03: gelesen, dass auch was mit den Stimmen man macht, wenn man Panik hat.

00:22:06: Aber ja, deswegen glaube ich auf jeden Fall auch sehr doll daran, dass das allerwichtigste

00:22:11: ist, dass man halbwegs zuversichtlich da rein startet, weil alles andere nur dazu führt,

00:22:16: dass man schlechter ist, als man sein könnte und das wiederum macht es dann für weitere

00:22:22: Sachen wieder schwerer.

00:22:24: Aber ja.

00:22:25: Ich meine bei dir Paula kam natürlich auch dazu.

00:22:27: Ich möchte mit dir noch mal ein Jahr zurückgehen, weil das das ganz gut beschreibt.

00:22:31: Bei dir ist gerade dieser Liveaspekt auch und diese fangemeinde vor der Bühne ist ja

00:22:37: so wie ich es erlebt habe, rasant gewachsen und vor allen Dingen hast du auch bevor es

00:22:42: so richtig losgeht einen irren Kickstart gehabt, weil das erste Mal, dass ich von dir gehört

00:22:46: habe, war ein Jahr vorher beim Lollapalooza Festival in Berlin.

00:22:50: Da hast du auf der kleinsten Bühne gespielt.

00:22:53: Du hattest damals aber schon das Feature mit Casper bei "Kind Happy End".

00:22:57: Casper war an dem Abend Headliner.

00:22:59: Du warst ein Riesenthema bei der Sicherheitsbesprechung, weil alle dachten, wenn jetzt Casper zu dieser

00:23:05: Bühne kommt, dass das sprengt das ganze, das alles viel zu klein, wir müssen mehr Sicherheitsleute

00:23:10: schicken.

00:23:11: Letztendlich hat es sich einigermaßen entspannt.

00:23:13: Es war sehr voll, aber jetzt nicht total überfüllt.

00:23:16: Aber das ist ja auch so ein Bild dafür, wie schnell du auf riesigen Bühnen und vor riesen

00:23:23: Publikum stand und das jetzt inklusive dem, was du gerade gesagt hast, vor Publikum,

00:23:29: was gar nicht in dem Moment zumindest unbedingt wegen dir da war.

00:23:32: Ich glaube, ich bin gerade ratlos, was ich antworten soll, weil ich glaube, dass man

00:23:37: es nicht schnallt so richtig.

00:23:39: Ich weiß nicht, ich könnte dir nicht mal sagen, ob ich nervöser bin, wenn ich Waldbühne

00:23:46: eröffne für Peter Fox, wo ja wirklich niemand meintet wegen es und auch niemand zu einem

00:23:52: richtigen Zeitpunkt zur Bühne gegangen ist und das sind 22.000 Leute oder ich weiß,

00:23:56: ich habe 300 Leute, die sich meinet wegen Ticket gekauft haben in einer Mini-Club-Show.

00:24:00: Ich weiß nicht, ob der Puls und die Nervosität da jemals unterschiedlich waren.

00:24:06: Deswegen, ich glaube, den Wachstum habe ich, wenn dann als Freude und Dankbarkeit wahrgenommen,

00:24:11: dass das Projekt mehr gesehen wird oder so.

00:24:15: Und natürlich bei einer eigenen Tour, wenn sich das verdoppelt, fühlt sich das, das

00:24:20: ist ein Riesengefehl von Dankbarkeit.

00:24:22: Aber die Nervosität oder der Druckmoment auf der Bühne zu stehen, das hat wenig mit

00:24:30: der Größe der Venue zu tun.

00:24:32: Natürlich noch, es gibt andere Faktoren, die das beeinflussen, ob man weiß, dass die

00:24:37: Crowd nicht so Bock hat oder so.

00:24:40: Diese Größe, das habe ich auch so richtig erst sacken lassen können jetzt in Tokio,

00:24:44: als ich mal lange weg war, lange nichts dafür getan habe und mal richtig Zeit hatte die

00:24:49: letzten drei Jahre so einmal zu schnellen.

00:24:52: Wobei du ja diesen Aspekt angesprochen hast, gerade mit Vorband Peter Fox, 22.000 Leute,

00:24:59: wo man davon ausgehen kann, dass auch wahrscheinlich 16.000 eigentlich ganz gerne wollen, dass

00:25:06: jetzt Peter Fox auf die Bühne kommt und nicht du.

00:25:08: Vielleicht auch mehr.

00:25:09: Und gerade, wenn du dann vorher gesagt hast, dass dich das total runterziehst, wenn du in

00:25:14: enttäuschte Gesichter guckst.

00:25:15: Ja, das muss man aber auch lernen.

00:25:17: Also, Support spielen ist nicht eine Eigenbeweihräucherung und so.

00:25:23: Und ich habe da kein einziges Gesicht gesehen, was was in mir negativ ausgelöst hat, weil

00:25:30: wenn ich Support spiele, freue ich mich in allererster Linie, dass der Akt, für den

00:25:33: ich da sein darf, mich ausgewählt hat und dass ich gerade da sein darf.

00:25:38: Und im Idealfall kann man 2.000 bis 2.000 Leute dazu bewegen, sich die Sachen nochmal

00:25:47: anzuhören.

00:25:48: Bis dahin macht es einfach nur Spaß.

00:25:49: Bei Peter Fox hatte ich das Glück, dass ich in irgendeinem Moment verrückte Schrei gehört

00:25:54: habe, die ich als die Stimmen von Rujin und Lulu meiner Mitbewohnerin identifizieren

00:26:01: konnte und gesehen habe, wie die so alle, die standen unten, wie die wirklich so alle

00:26:05: um sich rum genervt haben.

00:26:07: Aber deswegen, es hilft auch manchmal so einen sicheren Anker zu haben, den man angucken

00:26:10: kann.

00:26:11: Deswegen darf ich einfach nur Spaß.

00:26:13: Wenn ich das jetzt auf eine, ich habe das gerade in meinen Gedanken versucht, wenn ich

00:26:17: das irgendwie auf eine völlig wehre Art und Weise auf meine Arbeit übertragen müsste

00:26:23: und würde, dann würde es ja so quasi darauf hinauslaufen, dass ich das mit einem Heimspiel

00:26:27: und einem Auswärtsspiel vergleiche im Prinzip.

00:26:29: Voll.

00:26:30: Und wenn ich dann so in mich gehe, dann muss ich schon sagen, dass es für mich nicht vergleichbar

00:26:37: ist, wenn ich jetzt zu Hause spiele oder Auswärtsspiele, weil wenn ich zu Hause spiele, habe ich schon

00:26:41: immer das Gefühl, dass ich jetzt auch unseren oder meinen Fans wirklich was bieten muss.

00:26:48: Das heißt, also da habe ich schon so das Gefühl, ich muss jetzt nochmal wirklich richtig präsent

00:26:52: sein, weil das sind unsere Fans und die sind wegen uns da und wir wollen den vernünftigen

00:26:58: Nachmittag bereiten.

00:26:59: Also da fühle ich schon nochmal ein anderes Verantwortungsbewusstsein, wie als wenn ich

00:27:02: jetzt Auswärtsspielen würde, weil da eben das komplette Stadion gegenein ist.

00:27:07: Da ist dann mehr so eine Art "Okay, den zeige ich jetzt" und ich versuche, dass sie heute

00:27:13: wenig zum Lachen haben.

00:27:14: So, das ist mehr so ein anderes Gefühl.

00:27:17: Obwohl das ja eigentlich auch merke ich jetzt gerade, während ich darüber rede, totaler

00:27:21: Schwachsinn ist, weil die Spiele oder die Fans, die natürlich auswärts nicht im Stadion

00:27:26: sind, die gucken sich das Spiel ja trotzdem vor dem Fernseher an.

00:27:30: Also im Prinzip müsste man ja dann eigentlich genau das gleiche Gefühl haben, aber auf

00:27:35: eine paradoxe Art, ich weiß gar nicht, ob das gerade verständlich ist oder?

00:27:38: Total, ich finde ich.

00:27:39: Naja und es stimmt ja auch insofern nur halb, als dass die, die vom Fernseher sitzen,

00:27:42: die geben dir ja kein Feedback.

00:27:44: Das stimmt.

00:27:45: Also die Fans vor dem Fernseher kannst du enttäuschen, aber das kriegen die nicht mit.

00:27:48: Was ich mich frage, wo bist du befreiter?

00:27:50: Vor den Fans, wo du was bieten willst, wo aber dann natürlich also vor den eigenen

00:27:54: Fans, wo dann aber auch natürlich mehr Druck damit verbunden ist, oder vor den gegnerischen

00:27:58: Fans, wo du im Grunde erstmal eher glänzen als scheitern kannst?

00:28:02: Ich glaube mittlerweile macht es mir glaube ich gar nicht mehr ganz so viel aus, aber

00:28:07: ich spiele tendenziell schon lieber zu Hause.

00:28:09: Einfach aufgrund der Tatsache, dass ich da, wenn wir ein gutes Spiel abliefern, was zum

00:28:13: Glück in letzter Zeit relativ häufig vorkommt, ja einfach mit vielen Menschen zusammen was

00:28:18: positives feiern kann.

00:28:20: Und das mag ich immer so gerne.

00:28:21: Das ist auch einer der Hauptgründe, warum ich überhaupt diesen Sport so liebe, dass

00:28:25: man einfach mit vielen Leuten, die irgendwie alle für das gleiche stehen und das gleiche

00:28:30: möchten, was Tolles zusammen feiern kann.

00:28:32: Und deswegen würde ich mich glaube ich, wenn du mich jetzt vor die Wahl stellst, immer

00:28:36: für ein Heimspiel entscheiden, auch wenn damit vielleicht ein bisschen mehr Druck verbunden

00:28:39: ist, weil man halt eine gewisse Erwartungshaltung erfüllen muss, glaube ich.

00:28:43: Aber hast du auch diese Anker?

00:28:45: Weißt du wo deine Frauenstadion ist?

00:28:47: Weißt du wo unser Producer Julian ist, wenn er da ist?

00:28:50: Selbstverständlich.

00:28:51: Ich habe mir das auch direkt beim ersten Spiel, also jetzt hier bei Florence unterschrieben

00:28:54: habe, habe ich mir sofort zeigen lassen, wo sitzt immer die Familie, damit da bloß

00:28:58: auch überhaupt nichts schiefgehen kann und wenn man dann auf den Platz läuft, dann wird

00:29:01: einmal nach oben gewunken.

00:29:03: Und natürlich ist man dann im Spiel im Tunnel und ist jetzt auch eine Lüge, wenn ich jetzt

00:29:07: sagen würde, ich würde dann nur daran denken, dass ich ja weiß, meine Frau ist im Stadion.

00:29:10: Aber es ist trotzdem einfach ein sehr schönes Gefühl, wenn man weiß, die Personen, die

00:29:15: einem sehr wichtig sind, die sind mit dabei und geben einem so ein bisschen im übertragenen

00:29:19: Sinne Kraft für vielleicht auch mal schwierige Momente, die wir jetzt ja vielleicht in deinem

00:29:25: Kontext auch mal geben, so dass keine Ahnung.

00:29:27: Irgendwas mal ausfällt oder du musst improvisieren oder, dass man dann einfach so eine Art sicheres

00:29:32: Gefühl hat, weil Menschen da sind, die einem Kraft geben.

00:29:34: Gibt es solche Situationen?

00:29:35: Was mir jetzt direkt einfällt, war der letzte Tourstop in München.

00:29:39: Da sind nämlich super viele Leute umgekippt leider.

00:29:42: Was ja erstmal, was ist wo ich auf der Bühne erstmal nichts großartig machen kann, außer

00:29:48: die Crowd zu versuchen zu koordinieren, dass immer wenn jemand umkippt schnell Hilfe

00:29:53: dahin kommt, ein Rettungsweg gebildet wird und alles.

00:29:55: Aber das war wirklich so hintereinander, fünf Songs abgebrochen und ich habe so richtig

00:30:00: gemerkt, die Show kommt gar nicht ins Rollen und da habe ich so ein Frust empfunden, weil

00:30:06: ich das Gefühl hatte, ich konnte nicht den Leuten bieten, für was sie hier ein Ticket

00:30:12: gekauft haben.

00:30:13: Gleichzeitig wollte ich aber natürlich, dass jeder sicher ist und so.

00:30:16: Also es war kein Frust gegen Menschen gerichtet, die umgekippt sind, aber so ein Gefühl von

00:30:22: Mist, wie schaffe ich es irgendwie hier wieder rein zu kommen und dass alle hier rausgehen

00:30:26: mit einem Gefühl von, das war ein schöner Abend und ich, euch bin total genervt, jeder

00:30:30: Song wurde abgebrochen und da dann die Ruhe zu bewahren sind, glaube ich, für mich solche

00:30:36: Panikmomente oder wir hatten auch zwei Ausfälle, also Stromausfälle.

00:30:39: Das ist auch ein bisschen hart, aber da kommt man gut durch.

00:30:44: Aber da habe ich mich immer gefreut.

00:30:46: Mein Anker war da Fri so, der mit auf der Bühne war, den kann ich immer mich umdrehen.

00:30:50: Dann sieht auch niemand mein Gesicht, dann kann ich einmal so durchatmen, mir Sicherheit

00:30:53: suchen in seinen Blick und weitermachen.

00:30:56: Aber ja, das sind so die Herausforderungen und ich glaube, man kann jede Herausforderung

00:31:01: auf der Bühne annehmen, solange man authentisch bleibt und auch ehrlich kommuniziert.

00:31:05: Aber das muss man auch erst mal lernen und sich nicht von der Enttäuschung tragen lassen,

00:31:11: dass man denkt, alle anderen sind gerade enttäuscht von dir.

00:31:14: Ich wollte eigentlich gerade ganz so anders sein, aber ich möchte an der Stelle kurz einhaken,

00:31:18: gerade was dieses Umkippen angeht und auch das Awareness-Thema.

00:31:21: Wurdest du auf sowas vorbereitet auf diese Situation, wie man damit umgeht, was passiert,

00:31:26: wenn jemand umkippt und eben gerade auch was du angesprochen hast, wenn Awareness-Themen

00:31:32: auftreten.

00:31:33: Also das ist ja bei den großen Festivals, ist das ja wirklich mein Hauptjob auf den

00:31:37: großen Bühnen zu stehen, im Vorfeld immer wieder Ansagen zu machen.

00:31:41: Leute, achtet auf eure Grenzen, achtet auf die Grenzen der anderen und so quasi präventive

00:31:46: Awareness-Arbeit zu machen, dass alle gemeinsam eine gute Zeit haben und ich halte das für

00:31:49: wahnsinnig sinnvoll.

00:31:50: Aber tatsächlich war genau das auch ein Aspekt, über den wir neulich gesprochen haben, in

00:31:55: wie weit man auch Künstler*innen darin schulen sollte, mit kritischen Situationen im Publikum

00:32:02: auf der Bühne umzugehen.

00:32:04: Also ich wurde vorher nicht geschult, aber ich glaube, man lernt es schnell.

00:32:07: Bevor ich anfange zu spielen, kommt von mir eine Awareness-Ansage und auch die Bitte,

00:32:12: dass jeder, der sich unwohl fühlt, sofort sich an Security wenden soll.

00:32:16: Dafür gibt es auch vorher in unserem Security-Breathing von meinem Tourmanagement extra Wünsche, wie

00:32:21: mit was umgegangen werden soll.

00:32:23: Und natürlich kommt es ein bisschen auf die Gegenseite an vom Sekuteam, wie perfekt das

00:32:28: unseren Wünschen entsprechend ausgeführt wird.

00:32:30: Aber in aller Regel sollte immer das Security-Team angesprochen werden können und auch dann

00:32:37: entsprechend Hilfe geleistet werden.

00:32:39: Und es gibt Venues, wo es manchmal leider enttäuscht ist, wo man dann von der Bühne

00:32:43: aus mithelfen muss.

00:32:45: Und da man sieht nicht alles, aber man sieht zumindest manchmal gewisse Momente, wo man

00:32:49: dann halt eben abbrechen kann und sagen kann Stop, seht ihr nicht, die winken, da winken

00:32:53: 40 Leute so.

00:32:54: Wir müssen da hin.

00:32:55: Gerade was so übergriffige Themen anbelangt oder so, das krieg ich natürlich auf der Bühne

00:33:01: gar nicht mit und bin darauf angewiesen, dass Leute um sich herum aufmerksam machen.

00:33:07: Und im letzten Schritt kann man sich immer, also soll sich das Sekuteam immer an uns

00:33:11: wenden, damit wir das irgendwie entsprechend lösen und Leute auch dem Konzert verwiesen

00:33:15: werden.

00:33:16: Aber das sind natürlich Bewegungen, No-Horsen, Dinge, die ich bei mehreren tausend Leuten

00:33:22: einfach leider nicht mit beurteilen kann und hoffe, dass dem entsprechend die Ansage hilft.

00:33:27: Ich glaube gerade, was dieses Umkeppen anbelangt, wenn du nicht komplett kalt bist, dann so

00:33:33: bald du es mitkriegst, versuchst du ja einfach so gut wie möglich von der Bühne aus zu

00:33:38: koordinieren, zu stoppen, zu schauen, dass das Rettungsteam so schnell wie möglich den

00:33:43: Weg dahin schafft und dann halbwegs sicher hoffentlich weiterzumachen.

00:33:47: Nur weil du es jetzt gerade angesprochen hast, würde ich da gerne auch noch mal drauf eingehen.

00:33:51: Du sagst, so was kann einen nicht kalt lassen und das ist natürlich auch so.

00:33:55: Wie ist es ganz generell bei dir, Paula, hast du Schwierigkeiten so, dich deinen Emotionen

00:34:00: auf der Bühne hinzugeben oder lässt du dich einfach so treiben?

00:34:04: Wie gehst du damit um?

00:34:06: Weil natürlich gibt es Emotionen auf der Bühne.

00:34:09: Versuchst du die zu verstecken, weil du jetzt gerade performen musst oder gibst du dich

00:34:12: den so ein bisschen hin?

00:34:14: Ganz im Gegenteil, ich versuche total diese Gefühle zu fühlen, aber mehr die Spezifischen

00:34:19: für die Songs, als jetzt Frust oder Angst oder so.

00:34:24: Aber es kommt total drauf an, es gibt Tage, die sind so oder so oder auch Konzertmomente

00:34:29: innerhalb eines Konzerts, die total unterschiedlich sind zwischen, am allerschlimmsten ist, wenn

00:34:34: ich Klavier spiele, da könnte jemand meine Gedankenbuch mitfüllen, wenn man das auf

00:34:41: eine Tour rechnet.

00:34:42: Hey, weise, habe ich das Gefühl, da ist irgendwas nicht ganz normal bei mir im Kopf, wie viel

00:34:45: ich parallel zu ich singe?

00:34:47: Muss mich krass konzentrieren auf diese Tasten und in meinem Kopf geht durch.

00:34:50: Wer ist heute alles da?

00:34:51: Wer wäre jetzt sauer, wenn ich das nicht?

00:34:53: Und gestern habe ich eigentlich den Lockenstab ausgestellt, ich weiß es gar nicht.

00:34:57: Und wenn ich wieder nach Berlin komme, muss ich auf jeden Fall neues Katzenfutscher kaufen.

00:35:01: Es ist wirklich so durcheinander, was ich denke, wenn ich nie verliebt spiele, zu Momenten,

00:35:05: wie Snoopy oder so, wo ich mich jedes Mal so fallen lassen kann, weil ich da auch teilweise

00:35:13: liege und wirklich keine Leute sehe.

00:35:14: Und mich oft, weil ich mich zu doll dann in das Gefühl fallen lasse, auch dabei erwischt,

00:35:20: dass ich anfange zu weinen oder so.

00:35:22: Das ist für mich auf jeden Fall die schönste Form von das Ausführen, dass die verschiedenen

00:35:27: Norsen von Songs, die man hat, auch richtig zum Ausdruck kommen und alle miteinander

00:35:31: irgendwie was fühlen.

00:35:32: Wenn ich total spannend, wenn ich das auch jetzt mal wieder auf meinem Beruf ummünze,

00:35:38: dann hatte ich schon oft das Gefühl gerade auch zu Anfang meiner Karriere, dass mir so

00:35:42: meine Sensibilität, so will ich es jetzt mal nennen und meine Emotionalität so ein bisschen

00:35:46: auch im Weg gestanden haben, weil es schon bei uns so ein Geschäft ist, wo man keine Schwäche

00:35:52: zeigen darf, wo man Sachen runter schlucken muss, wo man halt funktionieren muss und wo

00:35:56: es bei ihm auch so gefühlt tagtäglich suggeriert wird.

00:35:59: Und deswegen hatte ich das schon oft Probleme mit, weil ich hatte halt schon von Anfang

00:36:05: an und heute noch mehr, weil ich natürlich auch viel mehr Lebenserfahrung habe, aber

00:36:08: immer das Gefühl, dass Sensibilität und Emotionalität auch total mit Empathie einhergeht und mit

00:36:13: "Ich weiß gerade, wie ich mich fühle, kann mich aber auch in anderen Menschen reinversetzen".

00:36:18: Das heißt, ich habe also das nie als Schwäche wahrgenommen, sondern dass es eine Stärke

00:36:23: ist, um mir auch nicht im Weg stehen sollte.

00:36:25: Deswegen mal an dich gefragt, hast du das Gefühl, dass diese Emotionalität, diese

00:36:29: Sensibilität, die auch schon mal im Weg standen für die Ausführung deines Berufs oder?

00:36:35: Gerade in Bezug auch auf die möglichen Panikattacken, von denen du erzählt hast oder dieses Panikgefühl,

00:36:41: das ich frag' macht.

00:36:42: Weil ich würde es nicht Panikattacken, ne?

00:36:43: Ja, falscher Begriff entschuldigen.

00:36:44: Ja, alles gut, hätte ja sein können, aber ich glaube nicht, dass das bei mir ist.

00:36:48: Ja, stimmt.

00:36:49: Ich hätte jetzt erstmal Tendenzen ein gesagt, weil ich das immer als Vorteil wahrgenommen

00:36:55: habe, der nervig ist, aber trotzdem im Endeffekt einen Weg, für den ich mich immer entscheiden

00:37:00: würde.

00:37:01: Aber ja, in solchen Momenten, wo man, also ich muss vielleicht nicht bei 4.000 Leuten

00:37:08: empathisch mit jedem Menschen im Raum sein, ob jeder Person das Recht ist, wie ich gerade

00:37:14: das Konzert mache und ob ich das dann mehr so oder so hätte machen sollen und das in

00:37:18: einem Blick mir einbildet zu lesen, dass die Person gerade denkt, nee, das war mir jetzt

00:37:23: nicht die 40 Euro Wert, habe ich drauf gespart, hätte ich mir sparen sollen.

00:37:27: So was vielleicht als Momente, wo ich Angst kriege, aber insgesamt würden mir jetzt

00:37:35: wenig Sachen einfallen, wo ich denke, das ist so ärgerlich, so viel zu fühlen.

00:37:39: Also wie gesagt, das ist anstrengend, das geht dir wahrscheinlich auch so.

00:37:44: Aber ich würde immer sagen oder mich immer dafür entscheiden, empathisch zu sein, sensibel zu sein.

00:37:51: Wie geht es dir dann gerade, wenn du auch beschrieben hast, dass du dich bewusst in diese Gefühle der Songs reinsteigerst?

00:38:00: Bevor wir dazu kommen, wie es dir nachgeht, geht es mir vielleicht erstmal darum, wie du auf sowas vorbereitet wirst.

00:38:05: Also die Bühne ist ja ohnehin ein Instrument, was alles intensiviert.

00:38:11: Wenn du auf der großen Bühne stehst, wenn alle dich angucken, alles was an Emotion kommt, alles was passiert,

00:38:17: wird erst mal größer, führt sich größer an.

00:38:20: Und auch du selbst wächst ja für das Publikum. Oder anders gefragt, welche Macht hat die Bühne?

00:38:26: Ich würde erst mal dem widersprechen, dass die Bühne ein größer macht, weil ich glaube gerade in den ersten 1.5 bis 2 Jahren hat sie mich vor allem kleiner gemacht.

00:38:34: Und ich habe mich nirgendwo kleiner gefühlt als auf Bühnen.

00:38:37: Warum?

00:38:38: Weil ich so unsicher war, ob ich das kann und ob ich dem gerecht werde.

00:38:42: Und gerade bei wirklich kleinen Bühnen, die auch echt klein sind, im Sinne von nicht so hoch,

00:38:48: ist so ein 1,65, 66 Körper, wie ich, auch kleiner als die Menge.

00:38:54: Da hilft dieser 10 cm Bühnenabsatz nicht.

00:38:58: Das heißt, man fühlt sich auch generell klein, weil man die Leute nicht sehen kann, für die man gerade singt.

00:39:03: Und ja, also ich glaube ich selten mit so viel Zweifeln mich gefühlt habe, wie da.

00:39:12: Obwohl doch die Rückmeldungen, die du bekommen hast, berichtige mich, wenn es falsch ist, sehr überwiegend sehr, sehr, sehr positiv war.

00:39:19: Ja, und dann siehst du einen Tiktok, wo du den Ton nicht getroffen hast und denkst, du solltest aufhören zu spielen.

00:39:25: Oder ja, merkst du es beim Singen, es gibt teilweise Kleinigkeiten, auf die ich bei bestimmten Songs achte.

00:39:31: Ich weiß da achtet kein anderer Mensch drauf und wenn ich es nicht so geschafft habe, wie ich es wollte,

00:39:35: ist der Song genauso, als hätte ich es geschafft.

00:39:38: Aber wenn ich das nicht geschafft habe, kostet mich das teilweise 2 Songs wieder in Modus zu kommen.

00:39:43: Weil ich so sauer darüber bin, dass ich gerade nicht das liefern konnte, was ich erklärt liefern wollte.

00:39:49: Deswegen mit diesem Druck und diesem in dem Moment, es gibt teilweise Songs, da gibt es eine Stelle.

00:39:56: Da warte ich vier Songs vorher, denke ich schon.

00:39:58: Hoffentlich schaffe ich da den Aufgang von tun.

00:40:01: Hoffentlich greift heute das und das.

00:40:03: Ja, deswegen habe ich da auf jeden Fall oft nicht groß gefühlt und auch nicht die großen Gefühle von Jubel oder so was da.

00:40:14: Ich glaube, ich bin ich resistenter gegen.

00:40:19: Es wird sowieso gerade so ein bisschen so, als wenn du, dass du so viel während deiner Auftritte nachdenkst und so viel schon in der Zukunft bist,

00:40:29: dass mir die Frage auf der Zunge lag, gibt es Momente, wo du bei deinen Konzerten selber gar nicht anwesend bist?

00:40:35: Ja, voll.

00:40:36: Das ist auch, glaube ich, mein größter Struggle.

00:40:38: Es gab Momente, in denen ich mich richtig fallen lassen konnte, darin, dass mir das eigentlich wirklich auch Spaß macht und dass für mich die besonderste Form von Musik erleben ist,

00:40:48: die Leute zu sehen, die das auch kennen und zusammen etwas fühlen.

00:40:52: Und dann darf ich ja noch alle sehen und stehe nicht im Publikum und sehe nur die andere Person, die es fühlt, sondern ich darf gleich so viele Leute quasi mit mir vereint wissen.

00:41:01: So dieses Gefühl kommt überwiegend, wenn ich einmal schaffe, diesen Druckpol auszuschalten.

00:41:06: Und es gibt Konzerte, da passiert es leider gar nicht.

00:41:09: Aber es sind mehr Konzerte geworden letztes Jahr.

00:41:12: Und sobald ich das habe und mich fallen lassen kann, ist es schön.

00:41:17: Und ich muss aber immer noch auch schrauben daran, dass ich verstehe, wie dieser Moment zustande kommt, dass ich eben nicht die ganze Zeit verkopft bin.

00:41:25: Und wie gesagt, ich habe neulich, habe ich mich mit Friso drüber unterhalten und er hat etwas erzählt, was er auf der Bühne gesagt hat und so dachte, oh Mist, das klang nicht so gut.

00:41:34: Also völlig scherzhaft.

00:41:36: Aber dann meint er, ich glaube, das hätte mich so eine halbe Stunde gebraucht, wenn ich das gesagt hätte oder etwas Vergleichbares.

00:41:42: Da wieder reinzukommen in mein Modus, weil ich bestimmt noch die nächste halbe Stunde gedacht hätte, Scheiße, das hätte man anders formulieren können.

00:41:48: Oder das wäre schlauer gewesen so oder so.

00:41:50: Und ich hatte teilweise schon so Momente, wo ich bis Ende des Konzertes einfach nur noch am Kämpfen war, irgendwie wieder reinzukommen und ich die ganze Zeit darüber nachzudenken, wie bescheuert das wahrscheinlich gerade war nach außen.

00:42:00: Fällt dir so ein Moment ein?

00:42:02: Aber wenn ich Lust hätte, es sich zu teilen hätte, dann würde ich mich auch nicht so für sie schämen.

00:42:08: Für mein Verständnis, diese Momente, die du gerade beschrieben hast, wo du es dann in diesen Modus schaffst, dich fallen lassen zu können, sind das dann auch die einzigen Momente auf der Bühne, die du so wirklich genießen kannst?

00:42:20: Oder ist trotzdem das gesamte Konzert und dieses auf der Bühne stehen ein einziger Genuss so für dich?

00:42:26: Ich würde nicht sagen, dass das die einzigen Momente sind, weil selbst wenn ich manchmal so verkauft bin, gibt es dann irgendwie einen Publikum, mit dem man Blickkontakt hat und sieht, der Person bedeutet das gerade was.

00:42:38: Und das freut mich dann wiederum auch, egal wie unzufrieden ich jetzt gerade mit einem Ton war oder so, dass dann die Wertigkeit davon schlägt, so doll diesen Zweifel.

00:42:48: Deswegen gibt es auch andere schöne Momente, aber ich würde auch nicht unterschreiben, es ist immer purer Genuss.

00:42:54: Dafür ist es einfach, ich konnte mich sehr doll damit identifizieren, was du am Anfang über diesen Druck gesagt hast und das Druck dieses ungreifbare Etwas ist, auf das man glaube ich auch nicht so gut vorbereiten kann, weil das halt so doll einfach im Kopf stattfindet.

00:43:10: Und ja, das war auf jeden Fall oder ist auch immer noch eine Reise, das einzuordnen und einzusetzen teilweise.

00:43:18: Mir wird immer so vor allem von außen suggeriert, dass ich so jede Spiel und jede Sekunde immer total genießen muss, weil es doch so in den Köpfen der Leute das Schönste ist, was man so machen kann.

00:43:30: Also wie viele Kids träumen nicht davon Fußballprofi zu werden und du bist halt einer von denenjenigen, der es geschafft hat und deswegen muss man es doch tagtäglich genießen.

00:43:39: Und trotzdem habe ich mich so oft schon während meiner Karriere dabei erwischt, wo es halt eben kein Genießen war, wo es mehr echt so ein "Boah, ich muss mich jetzt da durchkämpfen und ich muss jetzt mir wirklich einreden, dass es hier gerade der Schönste Beruf der Welt ist"

00:43:52: und natürlich weiß ich, dass ich super privilegiert bin und ich weiß das total zu schätzen, was ich hier alles erleben darf und machen darf.

00:43:58: Und trotzdem gibt es so oft diese Momente, wo ich mir denke, ich habe mir das total anders vorgestellt eigentlich hier.

00:44:04: Und ich habe immer davon geträumt, Profi-Fußball zu werden, wirklich ohne Scheiß, ich wollte es schon von Anfang an irgendwie werden.

00:44:12: Und dann habe ich das geschafft und dann habe ich aber wie gesagt diese Momente erlebt, wo das überhaupt kein Genießen war, sondern wirklich so Arbeit und so "Boah, ich finde das ja eigentlich gar nicht".

00:44:22: Und ich habe dann gemerkt, dass es zwischen dem Traum, den ich als Kind hatte und der Realität, in der ich jetzt lebe, teilweise eine riesengroße Diskrepanz gibt. Kennst du dieses Gefühl?

00:44:32: Absolut und ich wollte dir gerade total beibwichten, dass eine ist ja extrem dankbar sein zu können und das auch zu sein und das bin ich auch.

00:44:42: Ich würde mich auch nicht für was anderes entscheiden oder es soll auch sich nicht so anhören, als würde man sich krass beschweren oder wer möchte hier doll sagen, dass wir den schlimmsten Job der Welt haben, das auf gar keinen Fall.

00:44:54: Aber das eine ist dankbar zu sein und das andere ist ja jeder Job hat ja seine Herausforderungen und ich stelle meine Herausforderungen nicht über andere Jobs.

00:45:04: Aber ich glaube, so wie ich, wenn ich jetzt ein Praktikum in der Pflege machen würde, hätte ich auch das Bedürfnis abends mit jemandem drüber zu reden, was heute die Herausforderung war.

00:45:14: Und genauso finde ich, darf man das auch in diesen Jobs, weil das ist sehr schrecklich, wenn du nicht weiter lernen und weiter irgendwie analysieren oder verarbeiten darfst.

00:45:26: Und ich glaube, dass halt bei diesen Jobs, jetzt wird es ein bisschen das Buzzword von heute, aber Druck halt so lange für mich zumindest, ich dieses Wort nicht gefunden habe für das, was ich empfinde, deswegen auch lange nicht darüber sprechen konnte.

00:45:40: Und das ist etwas, was ich vorher so auch noch nicht kannte. Also das war nicht, ich muss mehr lernen für etwas, ich muss besser vorbereitet sein.

00:45:49: Das ist so ungreifbar gewesen, aber seitdem ich das aussprechen kann, fällt es mir auf jeden Fall deutlich leichter.

00:45:56: Und ich bin seitdem auch noch ein Stück dankbarer für den Job, weil ich ein Ventil gefunden habe, an dem etwas liegt, an dem ich schrauben kann.

00:46:04: Und seitdem ich es ausgesprochen habe, nicht mehr so eine Wolke über etwas schwebt, die man nicht beschreiben kann.

00:46:10: Das klingt aber so krass viel nach Learning by Doing. Wurdest du auf das alles, was dann bei dir in so kurzer Zeit so groß geworden ist, vorbereitet beziehungsweise begleitet?

00:46:21: Nein, aber ich glaube, du kannst auch niemanden darauf vorbereiten.

00:46:25: Die einzigen Leute, mit denen ich die Erfahrung gemacht habe, dass es richtig hilft zu sprechen, sind entweder Leute, die die ganze Zeit dabei sind und auch aktiv sehen, wie es dir geht oder was etwas auslöst.

00:46:35: Also die wirklich one-on-one einschätzen können, was dieser Job heißt oder Leute, die es auch machen.

00:46:41: Und das hat mir total geholfen, weil da bist du dann auch nicht undankbar, wenn ich mit jemand anderem spreche, der manchmal im Bus heimlich gefilmt wird oder das private Veranstaltung irgendwie nicht mehr privat sind.

00:46:54: Das muss ich nicht nach außen tragen und mich quasi in Anführungszeichen beschweren.

00:46:58: Aber manchmal tut es gut mit jemandem, der das auch erlebt zu sagen, fühlst du dich auch manchmal wie ein Clown?

00:47:03: Ja, ich musste gestern auch wieder Clown spielen darunter.

00:47:06: Und dieses Ventil zu haben, dass Menschen ein verstehen, ohne dass man den einordnen muss in jedem zweiten Satz.

00:47:12: Ich verstehe, wie privilegiert die Situation ist.

00:47:15: Trotzdem gibt es die und die Situation, die über dich mal reden möchte.

00:47:19: Das hat mir auf jeden Fall wahnsinnig geholfen.

00:47:21: Aber ja, vorbereiten kannst du, glaube ich, auch nicht.

00:47:24: Genauso wenig, finde ich, Öffentlichkeit. Darauf kann man nicht gut vorbereiten.

00:47:28: Da wächst man rein, glaube ich.

00:47:32: Ist das so, Robin? Wie ist das bei euch in den NLZ, in den Nachwuchsleistungszentren?

00:47:37: Also ich habe schon das Gefühl bei uns in Leipzig, dass da negativ gesagt, würden jetzt ganz viele sagen,

00:47:43: "Ah, die sind alle so glatt, die sagen alle nichts mehr und die sind alle so geschult in allem, in den Medien, Schulungen positiv gesehen."

00:47:51: Habe ich schon das Gefühl, dass da eben genau so eine Vorbereitung passiert?

00:47:55: Nein, ich weiß nicht, inwiefern man das positiv oder negativ sehen kann.

00:47:59: Erstmal ist es ja so, dass ich mit diesem NLZ-Gedernst nichts an der Mitze hatte zum Glück.

00:48:04: Aber erlebst du es jetzt bei deinen Vereinen?

00:48:06: Ehrlich gesagt nicht. Und da bin ich auch sehr froh drum.

00:48:09: Wie gesagt, ich weiß auch gar nicht, inwiefern das negativ oder positiv ist.

00:48:13: Ich glaube, die Konsequenz aus dem, was du gerade gesagt hast, ist ja schon so, dass viele Menschen heutzutage einfach nur noch Interviews geben

00:48:19: und dann reden aber nichts mehr sagen.

00:48:21: Das ist ja schon die Konsequenz von diesen ganzen Schulungen.

00:48:24: Hauptsache keine Baustellen aufmachen, Hauptsache nicht anecken, Hauptsache keine Kacheln auf Instagram irgendwie so verursachen.

00:48:29: Das ist ja so ein bisschen das, was man immer so jetzt so mitbekommt.

00:48:32: Ich weiß nicht, inwiefern das gut ist.

00:48:34: Aber ich kann es natürlich verstehen, dass sich Spieler mittlerweile oder Personen der Öffentlichkeit generell einfach nur noch schützen wollen

00:48:39: vor irgendwelchen Shitstorms, indem sie halt so wenig wie möglich aussagen und anecken.

00:48:43: So, das kann ich schon nachvollziehen.

00:48:45: Ich kann total mit dem relating was du gesagt hast, Paula, dass man dann nicht so wirklich darauf vorbereitet wird.

00:48:49: Und ich habe das am meisten gespürt tatsächlich an dieser Öffentlichkeit, dass man auf einmal jemand ist,

00:48:55: nachdem sich so umgedreht wird und in meiner verzerrten Wahrnehmung, das ist ja auch gar nicht richtig,

00:49:02: aber trotzdem denkt man ja auf eine arrogante Art und Weise, dass sich jetzt auf einmal jeder für einen interessiert

00:49:07: und dass man die ganze Zeit beobachtet wird so.

00:49:09: Und damit hatte ich unglaubliche Schwierigkeiten, weil ich habe mich auch zu Anfang meiner Karriere,

00:49:14: du kannst ja gerne auch gerne was zu sagen, mit mich total interessieren.

00:49:17: Aber ich habe mich halt dazu entschieden, dass es bei mir keinen Unterschied gibt zwischen dem Fußballer Robbingosens und dem Mensch Robbingosens.

00:49:25: Das heißt also, ich habe mir keine Fassade aufgebaut und ich bin nach wie vor immer noch in diesem Prozess,

00:49:30: wo ich begreifen möchte, ob das richtig oder falsch war damals, mich so zu entscheiden.

00:49:34: Aber das heißt, ich bin halt auch privat dieser total empathische Mensch, der halt nicht nein sagen kann,

00:49:40: der halt dann immer wieder ja sagt zu einem Foto, zu einem Gespräch, zu irgendwas.

00:49:45: Und ich weiß aber gar nicht, ob die wirklich Interesse an mir als Robbingosens als Mensch haben

00:49:49: oder ob die einfach nur Bock haben mit dem Fußballer Robbingosens gerade zu quatschen,

00:49:52: damit sie eine geile Story haben, die sie erzählen können.

00:49:55: Und da frage ich mich manchmal wirklich, ob es nicht besser gewesen wäre, einfach so eine kühle Fassade aufzubauen

00:50:02: und sagen zu können, so ja, ich bin der Fußballer, aber privat bin ich halt einfach jemand anderes

00:50:07: und ich bin nicht nahbar und ich mache mein eigenes Ding, dann macht man sich vielleicht weniger Gedanken um Sachen und um andere Menschen.

00:50:14: Das habe ich nie gemacht, beschert mir auch sehr viele fröhliche und schöne Momente,

00:50:18: weil ich halt in lächelnde Kindergesichter schaue.

00:50:22: Aber es hat schon auch dazu geführte, sich oft immer wieder vor diesem Struggle-Stande,

00:50:26: wie soll ich jetzt mit der Situation umgehen.

00:50:28: Gibt es bei dir diese Diskrepanz zwischen Bühnenfigur und Privatmensch?

00:50:32: Hast du dir was aufgebaut?

00:50:34: Voll. Ich habe das relativ früh irgendwann Pauler Hartmann von mir getrennt.

00:50:38: Ich spreche auch über Pauler Hartmann in der dritten Person.

00:50:41: Okay, krass.

00:50:42: Es war schön im Vorgespräch eben, wie du sagtest.

00:50:45: Ja, ich war in meinem Jurastudium und dann wurde Pauler Hartmann immer nerviger.

00:50:48: Zeitlich.

00:50:49: Mir hat das total gut getan.

00:50:51: Weil ich vor allem ein bisschen abtrennt konnte.

00:50:54: Dieser ganze Beruf ist ja schon so persönlich.

00:50:56: Ich schreibe da meine intimsten Gedanken auf und gebe die einfach unbegrenzt.

00:51:01: Jeder kann darauf zugreifen, wenn die wollen.

00:51:03: Und lass mich ja aber auch beurteilen.

00:51:06: Und das möchte ich nicht auf mich privat kommen lassen.

00:51:10: Ich lasse mich als Pauler Hartmann beurteilen.

00:51:12: Und wir sind natürlich untrennbar eins irgendwie.

00:51:17: Aber ob ich ein guter Mensch bin oder nicht, entscheidet kein Troll auf TikTok in meinen Kommentaren

00:51:24: oder über das Musikvideo oder jemand, der was auf die Bühne wirft.

00:51:29: Und das musste ich total trennen.

00:51:31: Und auch als Pauler Hartmann bin ich viel vorsichtiger.

00:51:34: Ich gebe schon wahnsinnig ehrlich viel in die Texte.

00:51:37: Und ich bin, glaube ich, auch in jedem Interview, in dem ich bin, sehr, sehr ehrlich.

00:51:41: Aber es gibt eine Grenze, bei der ich ganz doll aufpasse, mich zu schützen.

00:51:46: Und manchmal bestimmte Sachen zu einem bestimmten Zeitpunkt.

00:51:50: Vielleicht auch einfach nur nicht nach außen zur Bewertung freizugeben.

00:51:54: Weil das ist ja wirklich, also du wirst ja konstant bewertet.

00:51:59: Aussehen, Kunst, ob du sympathisch genug warst, solche Sachen.

00:52:04: Und das ist auch alles in Ordnung.

00:52:06: Und ich verstehe auch da meine Figur.

00:52:08: Also, dass ich eine Projektionsfigur und Projektionsfläche für Menschen bin.

00:52:11: Das ist auch alles in Ordnung.

00:52:13: Aber ich muss das ein bisschen trennen von, wer ich privat bin.

00:52:16: Weil das können in aller Regel die meisten Leute ja gar nicht einschätzen.

00:52:20: Hat dir die Schauspielerei dabei geholfen?

00:52:22: Ist Pauler Hartmann eine Rolle oder gibt es Elemente, die du aus der Schauspielerei nutzt?

00:52:27: Ne, also Pauler Hartmann ist schon keine Rolle.

00:52:30: Pauler Hartmann bin ja ich mit halt gewissen Schutzräumen, die noch nur mir vorbestimmt sind.

00:52:37: Und einige davon kommen dann irgendwann doch durch die Musik raus.

00:52:41: Aber halt dann, wenn ich es für richtig empfinde.

00:52:44: Aber was mir durch das Schauspiel geholfen hat, ist halt gerade dieses Reinsteigern zum Beispiel auf einer Bühne.

00:52:49: Wenn es diese Momente gibt von Fallenlassen, dann ist es, glaube ich,

00:52:52: weil ich mich in meinen eigenen Zungen quasi fallen lassen kann.

00:52:56: Und in dem Moment habe ich vielleicht kein gebrochenes Herz oder keinen extertischen Outbreak,

00:53:01: der so ein Song wie Candy Crush schreibt, so.

00:53:04: Aber das kann ich dann in den Momenten fühlen und das ist vielleicht,

00:53:08: ich weiß nicht, ob es überbleibt, ob sie vom Schauspiel ist oder eher der Grund, warum ich mal geschauspielt habe,

00:53:13: keine Ahnung, welches da was bedingt.

00:53:15: Aber jetzt, Robins Frage noch, wollen wir nicht vergessen.

00:53:18: Ich wollte darauf eingehen und eben sagen, dass das genau eben eines der,

00:53:22: vielleicht sogar das größte Problem ist, an der Trennung, die ich eben nicht vorgenommen habe.

00:53:27: Dass ich also alles das, was über den Fußballer Robin Gohz berichtet wird,

00:53:31: mit nach Hause nehme und mich damit auseinandersetzen muss,

00:53:35: beziehungsweise sehr lange damit auseinandergesetzt habe.

00:53:37: Es hat total lang gedauert, bis ich das kanalisieren konnte und bis ich eben einordnen konnte.

00:53:42: Die Medien, die schreiben halt in diesem Rauf und runter, Rauf und runter.

00:53:45: Es gibt nur Extreme, es gibt keine objektive und vernünftige sachliche Meinung mehr.

00:53:50: Es wird ja auch von den Medien zwangsweise, oder zwangsläufig immer nur noch in Schlagzeilen gedacht

00:53:55: und das führt ja automatisch zu extremer Berichterstattung.

00:53:58: Und bis ich da für mich halt eben diesen Kanal gefunden habe,

00:54:01: okay, du bist nicht so gut wie die Medien schreiben,

00:54:04: aber du bist auch nicht so schlecht wie die Medien schreiben,

00:54:06: sondern du bist halt irgendwas dazwischen und das dazwischen entscheidest aber du.

00:54:10: Und beziehungsweise das können nur die bewerten, wie du gerade gesagt hast,

00:54:13: die eben tagtäglich mit dir zu tun haben.

00:54:15: Es hat echt lange gedauert und es hat wirklich daran gelegen,

00:54:18: dass ich eben da keine Trennung vorgenommen habe.

00:54:20: Also ich konnte das nicht an mir abschmettern lassen.

00:54:22: Ich habe das mit nach Hause genommen und habe da ewig darüber nachgedacht.

00:54:25: Und das klappt bei dir auch?

00:54:27: Also es hilft mir zumindest sehr, das so einzuordnen.

00:54:30: Und ich wollte gerade noch dazu fügen, ich glaube,

00:54:33: dass unsere Trennung wahrscheinlich inzwischen total ähnlich ist,

00:54:35: nur dass ich noch über Paula Hartmann als Paula Hartmann spreche

00:54:38: und du sagst, du trennst es nicht.

00:54:40: Aber zum Beispiel, wenn ich privat irgendwo jemanden ertreffe

00:54:43: und jemand ein Foto machen möchte, dann bin ich Paula

00:54:46: und dann sage ich auch nicht nein oder so.

00:54:48: Also die Situationen sind glaube ich gleiche, an denen wir festmachen,

00:54:52: nur dass wir es vielleicht unterschiedlich betitel.

00:54:55: Aber was ich noch sagen wollte, warum ich hinzufügen zu dem Punkt

00:54:58: mit diesem oben und unten und dass man was dazwischen ist,

00:55:01: das stimme ich total zu.

00:55:03: Ich lasse mich vor meinem privaten Umfeld bewerten,

00:55:05: wenn mein privates Umfeld meine engsten 5 bis 10 Menschen mir nach einem Jahr sagen,

00:55:09: hey, die ist voll unsupportisch geworden, die hört nicht mehr zu.

00:55:12: Oder so, daran lasse ich mich gerne messen

00:55:14: und dann würde das was mit mir machen.

00:55:16: Aber das lasse ich wie gesagt nicht jemanden bewerten,

00:55:19: der es meiner Meinung nach nicht beurteilen kann.

00:55:22: Jetzt zum Beispiel, wenn jemand diesen Podcast total unsympathisch findet,

00:55:26: dann ist das völlig in Ordnung, aber das heißt nicht,

00:55:30: dass ich privat für alle unsympathisch bin und das fühlen muss.

00:55:33: Aber wofür es mir vor allem auch geholfen hat,

00:55:36: ich habe das Gefühl, dass Fame in der kleinsten Form

00:55:39: schon auf eine neue Stufe Mensch hebt,

00:55:42: die sich ja gar nicht mit deiner menschlichen Erfahrung deckt,

00:55:45: weil du bist ja immer noch der gleiche Mensch.

00:55:48: Also du bist ja nicht auf eine neue menschliche Stufe gekommen.

00:55:51: Aber dass sowohl im negativen wie auch positiven Leute dich halt anders behandeln,

00:55:56: das wollte ich auch nicht auf mich beziehen.

00:55:58: Also warum jetzt jemand netter zu mir ist

00:56:01: und ich doch noch eine bessere Behandlung irgendwo kriege,

00:56:03: das liegt nicht daran, dass ich der krassere Mensch bin,

00:56:06: aber dass mich manche von vornherein Scheiße finden

00:56:09: und zum Beispiel auf einer Party von Freunden erstmal ignorieren

00:56:12: und erstmal so kritisch sind, das hat auch nichts mit mir zu tun.

00:56:15: Das hat halt mit Paula Hartmann zu tun und das sind die Folgen davon, das zu sein.

00:56:18: Aber das versuche ich durch diese Trennung halt,

00:56:21: mir bewusst zu machen und nicht persönlich zu nehmen.

00:56:24: Und wie du eben weder das negative noch das positive so,

00:56:27: ich messe mich sehr doll an meinem privatesten Umfeld

00:56:32: und wie ich da stattfinde.

00:56:34: Boah, das nehme ich mir glaube ich auf jeden Fall aus dieser Folge mit.

00:56:37: Da habe ich absolut noch Nachholbedarf.

00:56:39: Ehrlich, weil auch diese Szenerie, die du jetzt beschreibst mit dem,

00:56:42: dass man nie weiß, warum man jetzt gerade anders behandelt wird,

00:56:47: als jemand anders.

00:56:49: Bis heute hat sich mir das nicht erschlossen einfach.

00:56:51: Ich habe da so große Schwierigkeiten mit

00:56:53: und es ist ja schon wirklich Jahre, dass mich das begleitet.

00:56:56: Aber ich kann einfach nicht verstehen,

00:56:58: warum ich jetzt eine andere Behandlung kriegen sollte

00:57:01: oder dürfte, nur weil ich halt eine Person bin, die in der Öffentlichkeit steht.

00:57:04: Ich habe dadurch ja keinen anderen Status, so.

00:57:07: Ich bin wie du schon sagst, kein anderer Mensch

00:57:09: und dennoch machen andere ein anderen Menschen aus mir.

00:57:13: Und damit habe ich riesengroße Probleme.

00:57:15: Und ich glaube, das hat aber wie gesagt auch wieder damit zu tun,

00:57:18: dass ich halt eben diese Kunstfigur Robin Gosens,

00:57:24: wenn man so nennen will, oder diesen Fußballer Robin Gosens,

00:57:26: nicht von mir selbst so abspalten kann.

00:57:28: Weil ich bin halt, ob ich jetzt Fußballer bin

00:57:30: oder Familienvater Robin, das ist für mich kein Unterschied.

00:57:33: Und mir gibt es auch nichts, wenn Leute mir dann jetzt irgendwie imponieren wollen,

00:57:38: indem sie mir eine extra tolle Behandlung geben.

00:57:40: So weißt du, was ich meine?

00:57:42: Vor allen Dingen führt ja das eher zu einer Unsicherheit,

00:57:45: wenn du das Gefühl hast, die Menschen reagieren gerade unrealistisch nett

00:57:49: oder unrealistisch enthusiastisch auf mich, gefällt ihnen wirklich.

00:57:54: Aber es tun auch Leute mit Absicht, unrealistisch egal.

00:57:58: Ja, aber das macht es ja...

00:57:59: Die wollen unrealistisch doll zeigen, wollen das ja nicht kennen.

00:58:02: Total.

00:58:03: Ja, total.

00:58:04: Das macht ja, also das stellt ja immer die Frage,

00:58:06: okay, aber mit welcher Person kommuniziert die gerade,

00:58:09: mit dem Fußballer Robin Gosens oder mit dem Menschen Robin Gosens?

00:58:12: Und so führt es vor allen Dingen einfach zu einer extrem krassen Unsicherheit,

00:58:16: die egal, wie stark man auch, das schafft das zu trennen,

00:58:19: immer wieder zu Schwierigkeiten natürlich führen kann.

00:58:23: Und in der Konsequenz halt, ich weiß nicht, wie das bei dir ist, Paula,

00:58:26: aber bei mir auf jeden Fall dazu,

00:58:27: dass es mir unglaublich schwer fällt, mittlerweile neue Leute kennenzulernen.

00:58:31: So, weil ich halt einfach auch nicht mehr wirklich weiß,

00:58:34: an wem haben sie denn jetzt überhaupt gerade Interesse?

00:58:37: So, und ich war lange Zeit auch sehr naiv

00:58:39: und hab das dann einfach so aufgenommen

00:58:41: und hab dann so getan, als wenn das einfach, ja,

00:58:44: der hat jetzt einfach richtig Lust mit Robin Gosens zu reden, also den Menschen jetzt,

00:58:47: hab dann aber im Nachhinein rausgefunden,

00:58:49: dass der vor allem mit mir befreundet sein wollte,

00:58:51: weil er halt mit der Person der Öffentlichkeit so sich anfreunden wollte.

00:58:55: Und das hat irgendwie schon dazu geführt,

00:58:57: dass man total vorsichtig wird, auf wen man sich einlässt

00:59:01: und wen man sich öffnet, oder?

00:59:03: Also, ich bin schon mal froh, dass ich nicht suche,

00:59:07: also dass mein Grundkreis gefestigt ist

00:59:10: und ich nicht darauf angewiesen bin, neue Leute zu haben.

00:59:15: Und dann, was ich dabei schwierig finde

00:59:17: und wo ich dir auch zustimme, dass eine Trennung halt nie ganz möglich ist,

00:59:20: im Endeffekt bist du 24 Stunden am Tag Robin Gosens

00:59:22: und ich 24 Stunden am Tag Paula Hartmann.

00:59:24: Ob es jetzt privat Paula Hartmann ist oder Paula Hartmann, die Sängerin,

00:59:27: das bin ja die ganze Zeit ich.

00:59:29: So, ich hab keine Schauspielerin, die das für mich kurz durchzieht.

00:59:32: Mein Job nimmt 80 Prozent meines Lebens ein.

00:59:35: Wahrscheinlich spielt das auch eine Rolle,

00:59:38: in der ich bin privat inzwischen

00:59:40: und worüber ich mir Gedanken mache oder was.

00:59:42: Ich finde das zum Beispiel gerade bei Partnern doll.

00:59:45: Ich möchte nicht 24 Stunden am Tag über Paula Hartmann sprechen

00:59:48: und ich möchte auch nicht, dass das ein Faktor spielt.

00:59:51: Noch schlimmer ist aber die Vorstellung,

00:59:53: dass mir jemand 24 Stunden am Tag vermittelt,

00:59:55: wie egal Paula Hartmann ist.

00:59:57: Weil davon gibt es auch paar Leute

00:59:59: und auch paar befreundete Künstler*innen, die mit so was strügeln,

01:00:02: dass der Mensch, der die am nächsten steht,

01:00:04: also am meisten sich für dich interessieren,

01:00:06: dich auffangen sollte, wie du es auch andersrum tust,

01:00:08: dir konstant das Gefühl gibt, dass es nicht wichtig ist.

01:00:11: Ja voll.

01:00:12: Und das dann wieder eine weite Trennung,

01:00:14: weil im Endeffekt, ob du wieder das Pflegebeispiel

01:00:17: oder Musik machst, am Ende des Tages, wenn man sich sieht,

01:00:21: bespricht man doch, was man gemacht hat

01:00:24: und man interessiert sich ja für sein Gegenüber.

01:00:27: Ob das jetzt ist, dass ich sage, wie der Auftritt war

01:00:30: oder wie heute Patienten waren,

01:00:32: sollte dich ja so oder so interessieren.

01:00:34: Und daran messe ich auch, glaube ich, neue Leute,

01:00:37: einfach, ob man da ein normales Medium schafft.

01:00:40: Und ich glaube, ich habe schon auch Verständnis dafür,

01:00:42: dass Leute teilweise nicht wissen, wie der beste Umgang ist.

01:00:45: Ich habe eine Freundin, die ich nach einigen Jahren wieder gesehen habe

01:00:48: und die total Angst hatte, dass ich denke,

01:00:51: schon nachdem wir wieder lange zusammen waren,

01:00:54: dass ich denke, sie hätte irgendwie mit falschen Intentionen geschrieben

01:00:57: und sie gar nicht wusste, wie sie das gut rüberbringen konnte.

01:00:59: Aber ich glaube, man merkt sehr schnell,

01:01:02: schreibt dir gerade jemand, weil man was möchte

01:01:04: und auch mit welcher Art und Weise jemand mit einem kommuniziert.

01:01:08: Oder ist das aufrichtig?

01:01:10: Und wenn es sich aufrichtig anfühlt,

01:01:12: dann habe ich auch keine Angst, das einzugehen.

01:01:14: Dann, bis jetzt, wurde ich auch noch nicht verarscht oder habe das Gefühl,

01:01:17: ich habe den falschen Menschen Eintritt in mein Herz gelassen.

01:01:21: Und wenn es passieren sollte, dann wird es wehtun.

01:01:24: Aber dann bin ich froh, dass ich alle anderen,

01:01:26: die in der Zwischenzeit einen Platz kriegen konnten,

01:01:29: trotzdem Teil meines Lebens jetzt nennen darf.

01:01:32: Das habe ich so verwirrend ausgedrückt,

01:01:34: aber ich habe auch nicht verstanden, was ich sagen wollte.

01:01:36: Ich will am letzten Punkt einmal einhaken

01:01:38: und dann auch langsam mit euch zum Ende kommen.

01:01:40: Ich muss aber noch meine Frage stellen lieber.

01:01:42: Die kriegst du noch, die kriegst du noch.

01:01:44: Hoch und Heilig versprochen.

01:01:46: Jetzt denken alle, die ist so besonder.

01:01:48: Was hast du heute gefrühstig gemacht?

01:01:50: Wollte ich die ganze Zeit schon fragen.

01:01:52: Welche Milch trinkst du im Kaffee?

01:01:54: Dieser Aspekt, den du gesagt hast mit der Freundin,

01:01:57: die dich lange nicht gesehen hat.

01:01:59: Ich glaube, dass man auch nicht vergessen darf,

01:02:01: dass es natürlich auch für beide Seiten insofern schwierig ist,

01:02:04: als dass natürlich immer eine Situation entsteht,

01:02:06: wo euer Gegenüber viel mehr über euch weiß

01:02:10: und das ist bei dir natürlich noch mal besonderer, Paula,

01:02:13: als ihr über die Person.

01:02:15: Euch tritt ein Fremder gegenüber,

01:02:17: aber der fremde Person weiß ganz genau, wer ihr seid

01:02:19: und weiß auch viel über euer Leben.

01:02:21: Jetzt blöd runtergebrochen,

01:02:23: habe ich mich natürlich auf dieses Interview vorbereitet

01:02:25: und wusste sehr, sehr viel über dich im Vorfeld.

01:02:29: Und du kommst auf mich zu und weißt erstmal nichts über mich.

01:02:32: Also da steckt ja auch eine Diskrepanz drin.

01:02:35: Und es geht dann einfach in so eine Situation immer darum,

01:02:38: wie kann man das abgleichen, wie kann man das ausblenden

01:02:41: und wie findet man da zueinander?

01:02:43: Da möchte ich aber die Angst nehmen,

01:02:45: weil ich glaube, die Unterschiede,

01:02:47: wenn du jedes Interview von mir studiert hast,

01:02:49: jeden Song analysiert und sonst hast,

01:02:51: dann weißt du vielleicht paar Abrisspunkte,

01:02:53: weißt auf gar keinen Fall, wie ich private in der Freundschaft bin

01:02:56: und was ich über dich weiß,

01:02:58: das was du in Interviews über mich erfahren hast,

01:03:01: das kriege ich in einem Treffen aus dir raus,

01:03:03: wenn ich an dir interessiert bin

01:03:05: und wir eine Freundschaft aufbauen

01:03:07: und was du dafür noch quasi in unserer Freundschaft

01:03:10: einen neuen Menschen kennenlernst,

01:03:12: das ist genauso ein neuer Mensch

01:03:14: und also eine private Beziehung zu führen,

01:03:17: ist was so anderes als die Informationen,

01:03:20: die du durch Öffentlichkeit abstellen kannst.

01:03:22: Und wie gesagt, natürlich wirst du gewisse Sachen wissen,

01:03:25: oh letztes Jahr ging es sehr schlecht,

01:03:27: oh ihr Job besteht daraus zu schreiben

01:03:29: und auf Bühnen zu sein oder so,

01:03:31: aber was ich privat gerade mache,

01:03:33: wo ich mich aufhalte, worüber ich mir Gedanken mache,

01:03:36: das weiß ja nie so wie in der Freundschaft

01:03:38: und dieser Austausch ist so ein anderer.

01:03:41: Und wie gesagt, dann ist es vielleicht manchmal so,

01:03:44: dass ich mehr Fragen stelle, weil ich Aufholbedarf habe,

01:03:47: aber der Punkt, an dem man wieder Informationsgleich ist,

01:03:50: kommt glaube ich so viel schneller als man denkt.

01:03:53: Was eine sehr schöne Einordnung

01:03:55: und tatsächlich auch ein sehr schönes Schlusswort ist,

01:03:58: um zu meiner Frage zu kommen.

01:04:00: Um dich dann bald privat zu treffen,

01:04:02: vor allen Dingen aber um eben genau nicht das Schlusswort zu haben,

01:04:05: sondern jetzt die alles entscheidende Frage für den Podcast.

01:04:08: Und dann kommt die Enttäuschung,

01:04:10: eine halbe Stunde auf die Frage gewartet, ist gar nicht so groß.

01:04:13: Aber mich hat wahnsinnig interessiert,

01:04:15: weil ich, jetzt haben wir auch im Vorgespräch einmal,

01:04:18: habe ich es angesprochen und da waren verhaltene Reaktionen,

01:04:21: deswegen weiß ich, habe ich immer noch keine Antwort so richtig drauf.

01:04:24: Aber was ich mir gedacht habe, was meine Vermutung ist

01:04:27: und ich möchte herausfinden, ob es so ist,

01:04:30: ich habe mich gefragt, beziehungsweise habe das Gefühl,

01:04:33: dass im Fußball, vor allem im Profifußball,

01:04:35: es ist, Spieler mental darauf vorzubereiten.

01:04:38: Also dass irgendwann, zumindest wenn ich Podcasts mit Fußballern höre,

01:04:43: dass oft von so Mentalcoaches gesprochen wird

01:04:46: oder Leute, die einem an die Seite gesetzt werden,

01:04:49: dass Vereine eben verstanden haben,

01:04:51: du kannst so viel, du willst die Woche trainieren,

01:04:53: wenn beim Spiel XY oder wenn dieser Spieler sich immer

01:04:57: aus der Fassung bringen lässt, weil es ein Auswärtsspiel ist,

01:05:00: also muss man die Leute auch dahin gehen vorbereiten.

01:05:02: Und das interessiert mich so doll, wie da deine Wahrnehmung ist,

01:05:05: weil habe ich das Gefühl haben, Künstler*innen noch großen Aufholge darf,

01:05:09: weil es fühlt sich ja so an, du müsstest das einfach können,

01:05:11: geh auf die Bühne und Spiel halt so, wenn du dafür gemacht bist, sonst lass es.

01:05:14: Aber das, ich mir auch vorstellen könnte,

01:05:17: dass wahnsinnig vielen Leuten inklusive mir helfen würde,

01:05:20: auch da jemanden an der Seite zu haben,

01:05:22: der einen einfach auf gewisse Sachen vorbereitet,

01:05:25: wie man in einen gewissen Modus reinkommt.

01:05:28: Und da interessiert mich seit Anfang der Folge brennt,

01:05:31: wie deine Wahrnehmung in eurem Berufsfeld ist.

01:05:34: Ich finde die Wahrnehmung total interessant,

01:05:37: die kann ich 0,0 teilen tatsächlich.

01:05:40: Wishful thinking, dann.

01:05:42: Die Illusion, die muss ich dir auch nehmen,

01:05:44: weil ich weiß nicht, wie es bei euch abläuft,

01:05:47: aber ich kann dir auf jeden Fall bestätigen,

01:05:49: dass auch wir da unglaublich viel Arbeit noch vor uns haben.

01:05:52: Es gibt noch ganz viel Nachobbedarf, was das angeht.

01:05:54: Bei uns jetzt persönlich hier in meinem Verein gibt es kein Psychologen,

01:05:57: gibt es kein Mental Coach, also man ist das schon sich selbst überlassen.

01:06:00: Es gibt mittlerweile einige Fußballer, die das extern machen

01:06:03: und die so die Wichtigkeit von mentaler Gesundheit

01:06:06: für die eigene Leistung erkannt haben,

01:06:08: weil es ist nun mal einfach Fakt, da gibt es genügend Evidenz dazu,

01:06:12: dass nur ein freier Kopf auch dazu führt,

01:06:14: dass man vernünftig funktionieren kann,

01:06:16: sowohl im Alltag als auch eben auf dem Platz.

01:06:18: Aber die Wichtigkeit, die wurde in der Fußballwelt noch nicht wirklich erkannt.

01:06:22: Und dementsprechend muss ich dir das schon sagen,

01:06:24: dass wir glaube ich genau wie ihr Künstler das schon noch einiges an Arbeit vor uns haben,

01:06:29: weil es fehlt glaube ich auch immer wichtiger.

01:06:32: Es kommen immer mehr Probleme dazu,

01:06:34: man hat immer mehr Ängsten, mit mehr Druck von außen zu tun.

01:06:37: Und ich glaube da ist es einfach nur die logische Konsequenz,

01:06:40: dass man auch an seiner mentalen Gesundheit arbeitet.

01:06:42: Leider, leider Gottes sind wir da im Fußball auch noch sehr hinterher.

01:06:46: Bei der Nationalmannschaft habt ihr aber ein, oder?

01:06:49: Bei der Nationalmannschaft gibt es einen Psychologen

01:06:51: und das ist ein riesiges Thema,

01:06:53: aber es interessiert mich natürlich auch aufgrund meines Backgrounds.

01:06:55: Ich glaube, das größte Problem ist einfach das,

01:06:58: dass mentale Probleme im Fußballgeschäft nach wie vor als Schwäche ausgelegt werden

01:07:02: und eben nicht als Stärke sich zu öffnen und über seine Probleme zu reden.

01:07:06: Und das führt in der Konsequenz dazu,

01:07:08: dass man sich als Fußballer halt auch nicht öffnet und nicht öffnen möchte.

01:07:12: Und wenn man das dann macht, bei einem Psychologen,

01:07:15: der aber vom Verein angestellt ist, hat man wieder die Angst,

01:07:17: dass der Psychologe das weiter trägt an den Präsidenten,

01:07:20: weil er ja von ihm bezahlt wird und das verlangt.

01:07:22: Das bedeutet also, ein Spieler wird sich in dieser Konstellation,

01:07:25: wie sie aktuell eben hantiert wird und angewendet wird, niemals öffnet,

01:07:30: weil er eben das Gefühl hat, dass sie das negativ auf sein Standing auswirkt,

01:07:34: negativ auf seine Spielminuten auswirkt.

01:07:36: Und dann sagt er sich, okay, dann fresse ich das lieber in mich rein,

01:07:38: bevor ich mich jetzt hier öffne, weil ich muss halt Fußball spielen,

01:07:41: das ist meine Bühne und nur dadurch kann ich eventuell besser werden

01:07:44: und mir auch ein Transfer verdienen.

01:07:45: Und das ist, glaube ich, der Teufelskreis, in dem wir gerade stecken.

01:07:48: Das ist auch sehr nachvollziehbar.

01:07:50: Ich muss auch sagen, dass ich viel ungesünder gedacht hatte.

01:07:52: Ich dachte nicht, dass Vereine Psychologen zur Verfügung stellen

01:07:57: und wirklich versuchen, Dinge aufzuarbeiten oder ein Gesprächsraum zu schaffen,

01:08:00: sondern viel ungesünder einfach nur gedacht haben,

01:08:04: Leute, die einen auf den Moment des Spiels vorbereiten

01:08:07: und da einen Methoden mit an die Hand geben,

01:08:10: wie man in dem Moment leisten kann,

01:08:12: mehr als dass man einen Raum schafft, wo man über Probleme reden kann.

01:08:16: Aber scheint ja auch nicht so zu sein, deswegen spannend, wie falsch meine Annahme da war.

01:08:20: Auf der Funktionaler Ebene passiert das schon.

01:08:22: Man kriegt schon so durch die Assistant Coaches und Video-Analisten

01:08:26: und so kriegt man schon so ein bisschen auf Funktionaler Ebene alles mit,

01:08:29: was man braucht für das Spiel, um sich maximal ruhig fühlen zu können,

01:08:33: aber eben auf mentaler Ebene nicht.

01:08:35: Und der mentaler Aspekt, der ist natürlich mindestens genauso wichtig

01:08:37: wie der funktionaler Aspekt.

01:08:39: Und die Frage wäre da natürlich, inwieweit du das überhaupt trennen kannst,

01:08:42: inwieweit du jemandem psychisch wirklich auf eine Top-Leistung vorbereiten kannst,

01:08:46: ohne das ganze Thema größer anzupacken

01:08:48: und über seine Probleme zu sprechen dabei.

01:08:50: Total.

01:08:51: Spannend, spannend.

01:08:52: Haben wohl beide Berufsfelder noch aufzuholen.

01:08:54: Oh ja.

01:08:55: Das wollte ich grad sagen, aber ich höre raus,

01:08:57: dass du da bei euch auf jeden Fall auch Bedarf siehst,

01:08:59: dass daran gearbeitet wird.

01:09:01: Ja, ich glaube, es gibt bei uns,

01:09:03: die Emotionen zeigen nicht ganz so eine Schwäche.

01:09:05: Also es ist ja fast die Währung von uns ein bisschen,

01:09:08: Emotionen zulassen zu können und damit Songs zu schreiben.

01:09:13: Deswegen glaube ich, sind bei uns wahrscheinlich noch mehr Leute,

01:09:16: würde ich jetzt einfach mal unterstellen,

01:09:18: aber meine Unterstellung hier gerade war ja auch völlig falsch.

01:09:21: Na, geht mich nicht darauf fest.

01:09:23: Aber mein Gefühl oder meine Wahrnehmung ist,

01:09:25: dass schon einige meiner Kolleginnen und ich in Therapie waren,

01:09:29: sind und diese Themen versuchen anzugehen.

01:09:32: Aber so ein Coach, der innen auf Bühne oder so vorbereitet,

01:09:35: das habe ich noch bei keinem gehört.

01:09:37: Krass.

01:09:38: Oder kenne ich in meinem Umfeld zumindest nicht,

01:09:40: dass Menschen aktiv sich für diesen Teil Unterstützung suchen,

01:09:45: weil eben genau dieser Glaubenssatz daran hängt,

01:09:47: entweder du kannst es oder du lässt es halt.

01:09:49: Du hast schon die Möglichkeit auf die Bühne zu gehen,

01:09:51: jetzt heul nicht rum, dass du es nicht kannst.

01:09:53: Oder jemanden bräuchtes, der dir hilft,

01:09:55: dich darauf vorzubereiten oder dein Bestes geben zu können.

01:09:58: Was ich jetzt bei dir interessant finde, Paula,

01:10:01: ist, dass du vor allen Dingen von der Vorbereitung sprichst.

01:10:04: Ich mir aber vorstelle, dass die Nachbereitung,

01:10:07: das ist jetzt auch wieder eine Unterstellung,

01:10:09: die möglicherweise falsch ist, fast wichtiger ist,

01:10:11: dass Verarbeiten von diesen riesigen Gefühlen auf der Bühne,

01:10:14: dass Verarbeiten von diesen riesen Masse,

01:10:17: riesen Welle an Zuneigung, die man bekommen hat.

01:10:20: Ich glaube, es ist mir halt nicht so wichtig,

01:10:22: weil es dann nur noch mich betrifft.

01:10:24: Und die Vorbereitung trifft halt die anderen.

01:10:26: Also die Vorbereitung zählt ja darauf ab,

01:10:28: die beste Show geben zu können.

01:10:30: Die Nachbereitung und wie es mir mit etwas geht,

01:10:32: betrifft ja nur mich und mein Wohlbefinden.

01:10:34: Und das stelle ich schon doll unter die Show.

01:10:36: Aber mein Modus ist da, also die 20 Minuten nach nach Show,

01:10:39: kann ich wirklich kaum reden, es sei denn, ich muss.

01:10:42: Da ziehe ich mich einmal in meinen Container

01:10:44: auf Festivals oder in meinen Raum bei Natur zurück

01:10:47: und bin einfach leise, bin am Handy,

01:10:49: bin mit vielleicht noch einer Freundin oder Friso.

01:10:52: Aber erlaube mir, richtig mal kurz nicht benchen zu sein,

01:10:56: gar keine Außenwirkung zu haben, nichts erfüllen zu wollen

01:11:00: und ab dann kann ich auch wieder unter die Leute,

01:11:02: aber ich brauche kurz einfach diesen so einmal durchatmen,

01:11:05: kurz nichts denken, nichts fühlen

01:11:08: und dann geht es mir auch wieder gut.

01:11:10: Und ich glaube, so was sonst an Nachbereitung ist,

01:11:13: ja, darüber habe ich aktiv tatsächlich noch nie nachgedacht.

01:11:17: Das finde ich krass, dass du das so nicht wegwischst,

01:11:21: aber dass du das so deutlich kleiner machst.

01:11:23: Da geht es ja nur um mich, das ist dann nicht so wichtig.

01:11:25: Die Show ist so viel wichtiger.

01:11:27: Ja, das hört sich vielleicht jetzt auch doller an, als es vielleicht ist,

01:11:31: aber klar, das wirkt sich dann auch wieder darauf aus,

01:11:34: wie es weitergeht und so.

01:11:36: Aber das sehe ich schon als meine viel größere Pflicht

01:11:40: und auch mein viel größerer Wunsch.

01:11:43: Ich würde viel lieber nach einer Show weinen oder kurz unglücklich sein

01:11:47: und dafür die coolste Show abgegeben haben,

01:11:50: als dass die Show so mittelmäßig ist

01:11:53: und es mir aber für den Rest der Woche gut geht.

01:11:55: Das ist vielleicht doof, aber es ist, glaube ich,

01:11:57: mit eine Voraussetzung, warum man diesen Job aushält

01:12:00: und machen möchte.

01:12:02: Vielleicht ungesund, vielleicht gibt es Leute, die da gesünder zu stehen, aber ja.

01:12:05: Ja, was ist denn dann das Schlusswärt?

01:12:07: Ist Fußball und Musik das gleiche?

01:12:09: Ich fand es auf jeden Fall sehr interessant, auch deine Eindrücke zu hören.

01:12:12: Ich dachte schon, dass wir ein bisschen quer vergleichen können,

01:12:14: aber dass es wirklich zu jedem Punkt Eigenerfahrungen gibt.

01:12:17: Es war sehr spannend, weil ich noch nie viel mit Fußball angesprochen habe

01:12:21: und über diesen Beruf nachgedacht habe.

01:12:24: Es war sehr interessant, ein paar Insights von dir zu bekommen.

01:12:27: Vielen Dank.

01:12:28: Das kann ich nur zurückgeben.

01:12:30: Es war tatsächlich ein sehr inspirierendes Gespräch für mich.

01:12:32: Ich habe hier mitgenommen, ein Tool davon habe ich gerade schon während der Folge

01:12:36: für mich herausgefunden.

01:12:38: Die Folge wird nachhalten.

01:12:40: Da bin ich mir total sicher.

01:12:42: Ich danke dir total für deine Offenheit, Paula, für die Tiefe, die wir auch kreiert haben.

01:12:45: Danke, dass ich hierher kommen durfte.

01:12:47: Danke von Herzen, wirklich.

01:12:49: Danke, Paula.

01:12:50: Du hast es schon gesagt, Robin.

01:12:52: Und ich möchte mich an dieser Stelle auch mal bei dir bedanken, Robin.

01:12:54: Ich auch.

01:12:55: Ich habe das Riesenspaß mit euch beiden.

01:12:57: Das war wirklich schön.

01:12:58: Das ist eine Riesenbereicherung.

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